Belastet durch Stress

Nach Jahren des Sonnenscheins sind anscheinend nun für viele Menschen nur trübe Aussichten zu erkennen. Nahe und ferne Krisen belasten Junge und Alte. Was für einige Mitmenschen unerträglich ist, ist für andere unproblematisch wie luckx – das magazin recherchierte.

Psychische Belastung wirkt auf den Körper

Die letzten 10 bis 15 Jahre waren für die meisten Deutsche nur eitel Sonnenschein. Wirtschaftlich ging es stetig bergauf. Wünsche konnten fast alle erfüllt werden. Nach der von China verursachten Corona-Pandemie kamen immer mehr wirtschaftliche Schwierigkeiten auf die gesamte Welt zu. Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine wurde eine weitere von Menschen gemachte Krise geschaffen. Beide Krisen gehen von totalitären Staaten aus. Das zeigt, wie dumm und unerfahren die in der eigenen Gedankenwelt verhafteten Diktatoren Entscheidungen zum Nachteilen der eigenen Bevölkerung treffen. Millionen von Menschen starben in China an den Folgen der Pandemie und wohl 100.000 russische Soldaten wurden durch den Krieg getötet oder verletzt. Das dadurch Unschuldige auf der gesamten Welt leiden, nehmen diese Diktatoren wissentlich in kauf.

Auch wenn es für viele nicht so erscheint, so hat Deutschland diese Krise bisher sehr gut gemeistert und wird es weiterhin so tun. Vielleicht liegt es daran, dass wir Deutsche meist nicht nach Problemen suchen, sondern eher nach Lösungen streben. Doch das gelingt leider nicht allen. Insbesondere junge Menschen sind noch nicht in der Lage, Krisen zu meistern. Aus einer aktuellen Untersuchung wurde bekannt, dass sich 68 Prozent von ihnen gestresst fühlen, bei jungen Frauen sind es sogar 80 Prozent. Der seelische Druck ist oft so groß, dass er sich auch körperlich bemerkbar macht. Befragt wurden mit der Studie „Zukunft Gesundheit 2022″ 1.022 Bundesbürger zwischen 14 und 34 Jahren.

Corona-Pandemie, Klimawandel, Inflation

In Zeiten, in denen die Welt von einer Krise in die nächste schlittert, haben Jugendliche und junge Erwachsene keine Zeit mehr, um sich von den Auswirkungen zu erholen. Hinzu kommen hohe Anforderungen in Schule, Ausbildung, Uni und Beruf, Termindruck sowie Konflikte zu Hause oder am Arbeitsplatz. Das alles belastet die psychische Gesundheit der jungen Generation. „Viele von ihnen machen sich Sorgen um ihre Zukunft“, sagt Dr. Tanja Katrin Hantke, Gesundheitsexpertin der vivida bkk. „Dauerbelastung kann die Lebensqualität erheblich mindern.“ Die Mehrheit der Befragten fühlt sich oft gestresst. Dabei beeinflusst Stress Frauen deutlich stärker. So gaben 80 Prozent der weiblichen Befragten an, dass die Belastung der Grund ist, warum sie sich nicht rundum gesund fühlen. Bei den Männern waren es 61 Prozent.

Stress hat Einfluss auf zahlreiche Prozesse im Körper“, sagt Dr. Hantke. Zum einen leidet die Seele – Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen und Burn-out drohen. Bereits sieben von zehn Studien-Teilnehmer gaben an, dass sie sich tagsüber häufig müde und schlapp fühlen. Zum anderen kann Stress auch körperliche Auswirkungen haben. Bei der Hälfte der Befragten führt Stress zu muskulären Verspannungen. „Wenn seelischer Druck auf uns lastet, spannen wir unbewusst die Muskeln an. Geschieht das andauernd, können Rückenschmerzen die Folge sein“, erklärt die Ärztin. Kopfschmerzen sind ein weiteres Stressleiden: 43 Prozent der Befragten klagen darüber. „Häufig handelt es sich dabei um sogenannte Spannungskopfschmerzen. Den Betroffenen brummt unter der Belastung der Schädel“, so Dr. Hantke.

Mit Stress richtig umgehen

Doch wie werden Stresssymptome rechtzeitig erkannt? Und wie lässt sich damit umgehen? Vielen jungen Menschen fehlen die passenden Strategien, um den psychischen Druck zu kompensieren. So gaben 54 Prozent der Befragten an, dass sie bei Belastungen im Alltag gerne und viel essen, ein Drittel greift zu Alkohol, Zigarette oder Joint, um nach einem stressigen Tag wieder runterzukommen. „Steuern die Betroffenen nicht frühzeitig gegen und ergreifen geeignete Maßnahmen zum Stressabbau, kann das zu Substanzabhängigkeiten und ernsthaften Folgeerkrankungen führen“, warnt die Gesundheitsexpertin. Dazu sollten sich Betroffene Hilfe holen. Die Krankenkassen bieten dazu Präsenz- und Onlinekurse an.