Fitness-Studio nach Lockdown

Nun haben wir unsere Redaktionsglaskugel wiedergefunden. Jeder wollte gleich in die Zukunft schauen. Doch die Arbeit geht vor. Also, wie geht es mit dem Sport, wie geht es mit der Fitness-Welt bei der Wiederöffnung der Fitness-Studios weiter? Sie kennen das, entweder ist das Glas halbvoll oder halbleer. Oder anders formuliert: Nach Sonnenschein kommt Regen. Die Fitness-Branche ist aber deutlich optimistischer.

Nach dem Stillstand folgt der Aufschwung. Denn trotz des Lockdowns bewegt sich die Gesellschaft – nur eben anders als zuvor. Und die Fitnessstudios arbeiten schon an neuen Konzepten für die Zeit, wenn sie wieder öffnen – was den Kunden zugutekommen wird.

Perspektiven

Wie geht es nach dem großen Fitness-Re-Opening weiter? Der größte Fitnesstrend des Jahres 2020? Na, klar: Online-Fitness. Als die Gyms schließen mussten, wanderten die Fitnesskurse eben in Zoom- oder Skype-Meetings. Aber, die Menschen wollen Sport nicht nur online machen. Und wer früher im Studio sein Workout absolvierte und heute durch den Park rennt, möchte wieder ins Studio und sehnt sich auch nach einer professionellen Umgebung und Betreuung. Das wird sie tatsächlich zwangsläufig wieder in die Studios führen. Gleichzeitig haben die Menschen aber nun nach fast einem Jahr des Lockdowns auch gelernt, dass Home-Fitness ganz gut funktioniert – und in einigen Fällen, viel Spaß daran entwickelt. Das Beste aus beiden Welten dürfte daher künftig das Training bestimmen. Entweder Online oder Studio? Das wird es wohl bald nicht mehr geben, sondern die Studios fokussieren sich auf Hybrid-Fitness-Konzepte. Die Kombination stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern auch die Connection von Studio und Kunden.

Gym und/oder Outdoor?

Gym und Outdoor funktionieren doch zusammen. So gibt es gerade eine große Veränderung. So wollen die Menschen im Moment Sport kombinieren – Studio und Outdoor-Aktivitäten. Also Outdoor-Aktivitäten wie Klettern oder Wandern. Darauf stellt sich die Industrie jetzt gerade ein. Es kann gut sein, dass ein stationäres Studio deshalb in Zukunft vielseitiger auf die Bedürfnisse reagiert/muss.

Schließlich habe sich in Studien auch herausgestellt, dass Yoga und Klettern für einige Kunden eng zusammengehören, für andere Schwimmen und das Gym. So soll es nicht nur eine Bewegung geben, nur nur eine Sportart ausgeführt werden. Die Menschen wollen Dinge mixen. Und darauf kommt es an. Nicht jedes Studio um die Ecke wird künftig Kajak-Fahren oder Stand-Up-Paddling anbieten – manche, gerade naturnähere, werden den Trend aber erkennen und bislang ungekannte Kooperationen bilden. Es ist eine Zeit des Aufbruchs und davon profitieren die Nutzer.

An anderer Stelle hat das Thema Outdoor-Fitness zuletzt ohnehin Fahrt aufgenommen. Weil gerade intensives Training draußen ungefährlicher als drinnen ist, haben einige Fitness-Studios schon Geräte oder Kurse nach draußen verlagert. Mussten es dann aber umgehend wieder einstellen.

Boutique-Konzepte

Klein und fein: Diesen Vorzug bieten die Boutique-Studios, in denen meist ein einzelner Personal Trainer für die Fitness zuständig ist – auch dieser Trend wird weiter wachsen. Die Mini-Studios sind zwar teurer als die großen Wettbewerber, bieten allerdings passgenaues Training mit einem zuständigen Coach – und damit die Chance auf schnelleren Fitness-Erfolg.

So haben sich in der Fitness-Branche vier bis fünf verschiedene Marktsegmente entwickelt. Die ganz auf die Fitness-Interessierten zugeschnittene Differenzierung führt gleichzeitig zu mehr Zufriedenheit bei allen Beteiligten: Betreibern, Trainern und Kunden.

Gesundheit geht vor

Yoga oder mentales Training sind als Trend natürlich ein alter Hut. Trotzdem hat die Pandemie noch einmal als Beschleuniger für Fitness und Health gewirkt. So ist künftig mit einer Kombination aus physischem, kompetitivem und mentalem Training zu rechnen. Es versteht sich von selbst, dass aufgrund der aktuellen Lage zunächst in den Studios Hygieneregeln beachtet werden müssen.

Sicher ist auch: Den großen Run auf die Studios wird es nicht nur wegen des Sports geben, sondern auch wegen sozialer Kontakte Und was hilft da besser, als daneben noch einen Mix aus körperlichem Training und geistiger Entspannung zu erleben.

Und schließlich werden in der Pandemie auch die Gesundheitsgefahren eines allzu unsteten Lebenswandels offenbar. Besonders sportliche Menschen kommen ja meist leichter durch eine Covid-19-Erkrankung. So wird es einen noch deutlicheren Fokus auf die Gesundheit und Aktivität geben.