Zukunft der Mobilität

Wie werden wir uns in der Zukunft fortbewegen? In den Träumen mancher Ingenieure fahren wir ferngesteuert von A nach B. So soll die Mobilität der Zukunft personalisiert, automatisiert, vernetzt und elektrifiziert sein. Doch bis es soweit ist, ist noch viel mehr zu klären, woher der Strom für die prognostizierten Elektrofahrzeuge kommen soll. Viel wichtiger ist die Frage, wie schnell die Daten einer „Autofahrt“ verarbeitet werden können. Welche Rolle das E-Bike schon jetzt spielen kann, versucht luckx – das magszin zu klären.

Mobilitätsmix

Schon heute wissen und erfahren wir täglich: Je schneller wir durchs Internet surfen, desto mehr Daten müssen in kürzerer Zeit transportiert werden. Wenn das nicht gelingt, gerät der Seitenaufruf ins Stocken oder das System stürzt ab. Ähnliches kann dann auch beim autonomen Fahren passieren. Nun wird zwar nicht das Fahrzeug „abstürzen“. Aber es muss die Geschwindigkeit verringern oder stehen bleiben. Es kommt zum Stau. Das ist nichts Neues. Deshalb sind gerade Hochgeschwindigkeitsdatenleitungen für autonomes Fahren die Mindestvoraussetzung, dass so etwas nicht passiert.

Bis wir soweit sind, werden andere Fahrzeuge einen größeren Anteil der nachhaltigen Mobilität übernehmen müssen. „Das eBike ist ein entscheidender Bestandteil im zukünftigen Mobilitätsmix“, sagt Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch eBike Systems. „Mit ihm lässt sich der Verkehr in der Stadt ebenso entlasten wie das Klima. Menschen kommen schneller, gesünder und nachhaltiger an ihr Ziel – sie genießen die Freiheit und haben auch noch Spaß dabei“.

Mit dem eBike lässt sich der Verkehr in der Stadt ebenso entlasten wie das Klima.

Im Vergleich zum konventionellen Fahrrad fahren Menschen auf dem eBike häufiger und deutlich längere Strecken. Drei von vier Menschen (75 Prozent) leben in der Europäischen Union in Städten, Tendenz steigend. Viele von ihnen legen ihre täglichen Wege überwiegend mit dem Auto zurück. Das belastet Infrastruktur und Umwelt. Der Verkehr verursacht in Europa über ein Viertel aller CO2-Emissionen. Ein eBike zu fahren hilft, diesen Wert zu senken. Es verursacht weder Abgase noch Lärm, braucht nur wenig Platz und ist unter 10 Kilometern das schnellste Verkehrsmittel in der Stadt. Das macht das Pedelec zum idealen Ersatz für den Zweitwagen. Diese Vorteile haben viele bereits erkannt. So erwarten etwa zwei Drittel der Menschen in Deutschland, dass insbesondere eBikes im Stadtverkehr in den nächsten fünf Jahren an Bedeutung gewinnen – mehr als alle anderen Verkehrsmittel. Das hat eine repräsentative Umfrage der GfK im Auftrag von Bosch eBike Systems ergeben. Das rasante Wachstum bestätigt diesen Trend: 2020 wurden in der EU und im Vereinigten Königreich 4,5 Millionen eBikes verkauft, 34 Prozent mehr als im Vorjahr.

Radverkehr braucht Raum

Das zeigt, immer mehr Menschen satteln auf das eBike um. Allerdings hinkt die Infrastruktur noch hinterher. Denn um die Mobilitätswende weiter voranzutreiben, müssen Fahrradfahrer auch stärker in den Fokus der Verkehrsplanung rücken, die jahrzehntelang stark auf den Autoverkehr ausgerichtet war. „Wir benötigen mehr eigene Infrastruktur und zum Teil eigene Regeln für Radfahrer. Städte dürfen nicht länger um größtenteils stehende Autos herumgebaut werden. Ein Fahrrad ist viel agiler und fluider als ein Auto – dieses veränderte Mobilitätsverhalten muss einen höheren Stellenwert in der Planung bekommen“, erklärt Claus Fleischer.

Im Vergleich zum konventionellen Fahrrad fahren Menschen auf dem eBike häufiger und deutlich längere Strecken. Sie nutzen das eBike nicht nur für Einkäufe und zum Pendeln, sondern darüber hinaus auch für sportliche Touren oder Ausflüge am Wochenende. Das eBike lässt die Lebensbereiche Alltag und Freizeit miteinander verschmelzen. Wer in der Freizeit und Natur eBike fährt, nutzt dies vermehrt auch im Alltag in der Stadt – und umgekehrt. „Deshalb darf die Förderung des Radverkehrs nicht am Waldrand oder Fuß der Berge enden. Wir brauchen auch im Freizeitbereich eine gut ausgebaute Infrastruktur und attraktive Angebote. Entscheidend dafür ist eine positive und ganzheitliche Fahrradkultur, die anerkennt, dass das Fahrradfahren ein wesentlicher Faktor zur Veränderung des Mobilitätsverhaltens der Menschen ist“, so Fleischer.