Kinder leiden noch immer unter der Pandemie

Spiel, Sport und Bewegung gehört für Kinder und Jugendliche zum täglichen Programm. Sei es der Schulweg mit dem Rad oder zu Fuß, spielen auf dem Kita-Gelände oder Schulhof. Bewegung ist Lebenselixier. Doch aufgrund des Lockdowns und der vielen weiteren Einschränkungen war vieles nicht möglich. Bewegung fiel aus; Homeschooling und Betreuung in den eigenen vier Wände führte zu Mangelerscheinungen. Welche Folgen damit noch heute verbunden sind, hat luckx – das magazin recherchiert.

Corona-Beschränkungen und die Folgen

Viele Kinder und Jugendliche ist die Corona-Pandemie nicht nur mit einem psychischen Fiasko verbunden, sondern auch mit Körperlichen. Zu wenig Bewegung und zu viel Essen treibt die Gewichtskurve kritisch nach oben. Denn Homeschooling und Kitaschließungen ließ den Schulweg entfallen, Kinder waren mehr zuhause, hatten viel Zeit zum Essen und nutzen Fernseher, Smartphone und Computer intensiver als je zuvor. Freunde treffen oder Sport im Verein waren lange nicht möglich. Die daraus resultierenden Auswirkungen auf das Ess- und Bewegungsverhalten werden nun deutlich sichtbar. Schon bei kleineren Kindern kommt es zu einem erkennbaren Anstieg in der Gewichtskurve, so die verschiedenen Fachgesellschaften. Fakt ist, dass bereits rund zwei Millionen Kinder in Deutschland übergewichtig sind, 800.000 davon sind bereits „fettleibig“.

Die WHO spricht von einer besorgniserregenden europaweiten Entwicklung. Übergewichtige Kinder neigen dazu, übergewichtige Erwachsene zu werden, verbunden mit einem hohen Risiko für verschiedene „Wohlstandserkrankungen“. Auch die Zahl an Neuerkrankungen des Typ-2-Diabetes und die Zunahme an Leberverfettung bei Jugendlichen zeigen, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht.

Aktiv zu werden

Damit es langfristig zu einer Trendwende kommen kann, muss die Prävention stärker in den Fokus genommen werden. Voraussetzung für einen gesundheitsförderlichen Lebensstil sind kindgerechtes Essen und Trinken, ausreichende Bewegung und Entspannung. Wichtig ist hier das tägliche Erleben in der Familie, in den Kindertagesstätten und in den Schulen“, sagt Udo Hoffmann, Beauftragter des Vorstandes der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse.

Um Kindertagesstätten zu unterstützen, läuft seit Jahren erfolgreich das Präventionsprogramm „JolinchenKids“. Es vermittelt den Kita-Kindern spielerisch alle Säulen der Gesundheitsförderung. Das Präventionsprogramm „Klasse-Klasse“ und das AOK-Kindertheater „Henrietta“ zeigen den Schülerinnen und Schülern in Grundschulen altersgerecht, was sie beim Essen und Spielen besser machen können, um fit zu werden.

Weichen stellen

Das Essverhalten von Kindern wird ab der Geburt, ja möglicherweise sogar schon in der Schwangerschaft geprägt. Daher hat die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland für werdende und junge Eltern eine Online-Seminarreihe konzipiert. In fünf digitalen Veranstaltungen von „Einfach stillen!“ über „Ernährung in Schwangerschaft und Stillzeit“ und „Beikost“ bis hin zur „Kinderkost“, erhalten Interessierte viele Informationen, Rezepte und praktische Tipps. Alle Eltern können kostenfrei an den AOK-Seminaren teilnehmen. Einzige Voraussetzung: ein Handy, Tablet oder PC mit fester Internetverbindung. Anmeldung unter: www.seminare.aok-kurse.de