Die Überwachung von Körperparameter hat eine lange Tradition. EKG, Blutdruck und Körpertemperatur sind die bekanntesten Messgrößen. In der Vergangenheit wurden diese Größen meist im Labor erhoben. Mit der Digitalisierung lässt sich die Datenerhebung in den Alltag integrieren. Wie das in der Gesundheitsbranche funktionieren kann, hat luckx – das magazin recherchiert.
Technologien
Die Digitalisierung kann einen erheblichen Einfluss auf die Erhebung von Gesundheitsdaten haben. Die Schwierigkeit dabei ist, dass die Daten nicht nur erhoben, sondern auch ausgewertet werden können. Dabei ist nicht nur die Datenerhebung von Bedeutung. Die Interpretation ist der wesentliche Teil. Das fängt mit so banalen Dingen wie zum Beispiel die Daten gespeichert werden an. Manche Daten werden als Mittelwerte eines Erhebungsintervalls gespeichert. Dabei stellt sich dann die Frage, wie lang das Intervall sein soll und wie der Mittelwert gebildet wird. Sicherlich eine akademische Frage. Doch schon an diesem Beispiel wird deutlich, welche Kompetenzen bei der Datenanalyse und der Interpretation vorhanden sein müssen.
Des Weiteren kommt dazu, dass jeder Mensch verschieden ist und dadurch die Daten individuell interpretiert werden müssen. Mit der Wearable-Technologie können die Daten nicht nur wie in der Vergangenheit im Labor erhoben werden. Auch in Feldstudien und im Alltag lassen sich Daten erheben. In der Freizeit, bei der Arbeit, beim Sport, beim Schlafen lässt sich diese Technik anwenden. Das eröffnet der Gesundheitsbranche viele Möglichkeiten. Mit den Wearable-Technologien und verbundenen Sensoren lassen sich zum Beispiel auch eine neue Dimension der Patientenüberwachung erschließen. Daraus können dann Schritte für eine präzisere und effektivere Behandlung abgeleitet werden.
Patientenüberwachung
Durch die Überwachung von Vitalparametern, Bewegungsdaten und anderen relevanten Informationen können Ärzte und Therapeuten den Fortschritt der Patienten verfolgen, die Effektivität der Behandlung beurteilen und individuelle Anpassungen vornehmen. Eine präzise und zuverlässige Patientenüberwachung ermöglicht es, die Behandlungspläne anzupassen und die Genesung zu unterstützen.
Wearable-Technologien, auch bekannt als „tragbare Geräte““, sind elektronische Geräte, die am Körper getragen werden und verschiedene Parameter messen können. Hier sind einige Beispiele für Wearable-Technologien, die zum Beispiel in der Physiotherapie eingesetzt werden.
Fitness-Tracker und Smart-Watches
Fitness-Tracker und Smart-Watches sind beliebte Wearable-Technologien. Diese Geräte können verschiedene Parameter wie Herzfrequenz, Schrittzahl, verbrannte Kalorien und Schlafqualität messen. Therapeuten können mithilfe von Fitness-Trackern und Smart-Watches den Aktivitätsgrad der Patienten überwachen und Rückschlüsse auf den Fortschritt der Behandlung ziehen.
Elektromyographie (EMG)-Sensoren
Elektromyographie-Sensoren sind spezielle Sensoren, die elektrische Signale der Muskeln messen können. Durch die Platzierung dieser Sensoren an bestimmten Muskelgruppen kann die Muskelaktivität während der Bewegungen gemessen und anschließend analysiert werden. Dies ermöglicht eine detaillierte Beurteilung der Bewegungsqualität und kann helfen, Ungleichgewichte oder Dysfunktionen zu erkennen.
Bewegungssensoren und Inertialsensoren
Bewegungssensoren und Inertialsensoren, wie zum Beispiel Gyroskope und Beschleunigungsmesser, können Bewegungen und Körperhaltung erfassen. Diese Sensoren werden häufig in speziellen Wearables oder Kleidungsstücken integriert, um Bewegungen präzise zu messen. Die Daten dieser Sensoren lassen sich nutzen, um Bewegungsabläufe zu analysieren, Bewegungsfehler zu identifizieren und individuelle Übungsprogramme zu erstellen.
Wearable-Technologien und Sensoren
Die Verwendung von Wearable-Technologien und Sensoren zur Patientenüberwachung bietet mehrere Vorteile:
Objektive Messungen
Wearable-Technologien und Sensoren ermöglichen objektive Messungen von Vitalparametern, Bewegungen und Aktivitäten. Dies reduziert die Abhängigkeit von subjektiven Beurteilungen und bietet eine solide Grundlage für die Behandlungsplanung und -anpassung.
Echtzeit-Rückmeldung
Durch die Echtzeit-Rückmeldung können Patienten unmittelbares Feedback zu ihren Bewegungen und Aktivitäten erhalten. Dies fördert die Bewusstheit und das Engagement der Patienten und unterstützt sie dabei, die Bewegungsabläufe korrekt auszuführen.
Langfristige Überwachung
Dank der kontinuierlichen Überwachung lässt sich der langfristige Fortschritt der Patienten verfolgen und gegebenenfalls Anpassungen an den Behandlungsplänen vornehmen. Dies ermöglicht eine individualisierte und maßgeschneiderte Betreuung über einen längeren Zeitraum.
Herausforderungen
Obwohl Wearable-Technologien und Sensoren viele Vorteile bieten, gibt es auch Herausforderungen und Bedenken, die berücksichtigt werden sollten. Die Qualität und Genauigkeit der erhobenen Daten sind ein wichtiger Faktor. Es ist entscheidend, dass die verwendeten Wearable-Technologien und Sensoren zuverlässige und präzise Messungen durchführen, um genaue Informationen für die Behandlungsentscheidungen zu liefern. Da Patientendaten bei der Verwendung von Wearable-Technologien und Sensoren erfasst und übertragen werden, ist der Datenschutz von größter Bedeutung. Deshalb sich angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, um die Vertraulichkeit und Integrität der Daten zu gewährleisten.