Fortbewegung

In Paris ringsumher, Da ist überall Verkehr, Aber mit einem Rad, Kommt man durch die ganze Stadt“. So sang der französische Sänger Joe Dassin 1973. Doch wer in den 1980er Jahren Paris besuchte, sah fast keine Fahrräder. Wie s zu den Olympischen Spielen 2024 sein wird, hat luckx – das magazin recherchiert.

Mobilität

Paris. Die Mobilität soll mit Fahrrädern möglich sein? Wer in den 1970er bis 1990er Jahren Paris besuchte, musste gar als Fußgänger aufpassen, dass er nicht von einem Auto überfahren wird Da waren Busse und Metro noch sicherer als zu Fuß zu gehen. Mit dem Fahrrad war es eher ein Hochrisikoerlebnis. Doch nun wird alles anders. Zur Olympiade soll Paris zur Fahrradstadt werden. Die Verbindungen zwischen den Olympischen Städten sollen mit dem Rad bequem und einfach möglich sein. Spezielle Verbindungsrouten wurden und werden eingerichtet. So zeigt auch eine neue Umfrage des Instituts der Region Paris zur Mobilität der Pariser, dass Fahrradfahrten innerhalb der Stadtgrenzen zunehmen und die Fahrten mit dem Auto bei weitem übertreffen.

So scheint es wohl tatsächlich so zu sein, dass die Radwege in Paris zunehmend genutzt werden. Dies wird durch die vom Institut der Region Paris durchgeführte Umfrage zur Mobilität der Pariser (durchgeführt unter 3.330 Personen im Alter von 16 bis 80 Jahren, die zwischen Oktober 2022 und April 2023 mit GPS-Trackern ausgestattet waren) bestätigt und zeigt, dass die Pariser mittlerweile Fahrräder dem Auto vorziehen. Diese Nachricht zeigt die Wirksamkeit des Pariser Fahrradplans.

Fast 11,2 % der Fahrten innerhalb von Paris werden mittlerweile mit dem Fahrrad zurückgelegt, verglichen mit nur 4,3 % mit dem Auto. Laut einer früheren Studie des Paris Region Institute machten Fahrräder im Jahr 2010 3 % der Fahrten in Paris aus. Dieser Anstieg des Radverkehrs ist jedoch auch in den inneren Vororten von Paris zu beobachten, wo 18,9 % der Fahrten mit dem Fahrrad im Vergleich zu 6,6 % mit dem Auto zurückgelegt werden. Mit 53,5 % bzw. 30 % der Fahrten für Pariser bzw. Einwohner der Region Paris bleiben der Fußweg und die öffentlichen Verkehrsmittel ganz oben auf dem Treppchen.

Politische Entscheidungen

Die Politik der Stadt spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Transformation der Pariser Gewohnheiten hin zu sanfter Mobilität. Seit 2014 hat sich die Kilometerzahl der Radinfrastruktur (Fahrspuren, Wege, Sonderspuren etc.) verdoppelt, von 700 km auf 1.400 km. Dadurch ist die Nutzung auf einigen Radwegen in der Hauptstadt gestiegen und hat sich sogar verdreifacht. Besonders finanzielle Anreize beim Fahrradkauf haben vielen Nutzern den Einstieg erleichtert.

Die zweite Phase des Fahrradplans 2021–2026 zielt darauf ab, Paris zu 100 % fahrradfreundlich zu machen, indem mehr Parkplätze speziell für Fahrräder geschaffen werden und die Anzahl der Kilometer der Fahrradinfrastruktur in der Hauptstadt und ihren inneren Vororten erhöht wird. Konkreter sieht der Plan bis 2026 die Schaffung von 130 km neuen, vollständig sicheren Fahrspuren und die Entwicklung des Vélopolitain-Projekts vor, das den Strecken der am stärksten überlasteten U-Bahn-Linien folgen wird.