Versorgungssicherheit

Die Versorgung von uns Menschen mit Nahrungsmitteln scheint in der Zukunft eine große Herausforderung zu sein. Auf der einen Seite ist es wichtig, produzierte Nahrungsmittel mit wenig Verlust zu ernten. Was sonst noch zu beachten ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Lebensmittelverschwendung

Täglich entsteht ein riesiger Verlust von Lebensmittel. Mindestens 50 Prozent werden durch Ernteverluste, Transportbeschädigungen, Lagerdefizite als auch zurückgelassene Essensreste auf dem Teller verschwendet. Sicherlich lässt sich beim Ernten auch die schon viel diskutierte krumme Gurke oder der mit einer Fehlstelle versehene Apfel immer noch essen. Doch wir wollen makellose Ware im Einkaufskorb haben. Das dann so viele Produkte in unserem Kühlschrank „verenden“ und entsorgt werden, trägt erheblich zum Verschwendungsberg bei. Das gilt nicht nur für Obst und Gemüse. Viel dramatischer ist es bei der Verschwendung von tierischen Lebensmittel, weil deren Produktion noch viel aufwändiger und kostenintensiver ist. Allein schon mit dem umsichtigen Umgang mit Lebensmittel könnten die Lebensmittelkosten gesenkt und auch künftig die Versorgung sichergestellt werden. Doch anscheinend sind wir Menschen nicht in der Lage, diese einfachen Dinge umzusetzen und müssen und weitere Verfahren zur Versorgungssicherheit überlegen. Das dann dabei neue und noch kostengünstigere Produktionsmöglichkeiten entstehen, ist ein ungeahnter Vorteil.

Inhouse Farming

Beim Inhouse Farming werden verschiedene Möglichkeiten probiert. Wie zum Beispiel könnte die Umstellung vom Stall zur Vertical Farming möglich sein? Um den bisher mit dieser Methode nicht vertrauten Landwirten und Interessierten praxisnahe Antworten zu liefert, wird während der Messe Inhouse Farming Feed & Food Show 2024 das Planspiel „Vom Stall zur Vertical Farm“ am Freitag, 15. November 2024, auf der in Hannover organisiert. Spezialisten zeigen anhand eines konkreten Beispiels, welche Hürden gemeistert werden müssen, um ein solches Projekt zum Erfolg zu führen. Die Inhouse Farming Feed & Food Show ergänzt als B2B-Plattform für Agrar- und Ernährungssysteme von morgen optimal die zeitgleich in Hannover stattfindende Weltleitmesse EuroTier um neue Perspektiven und Geschäftsmodelle für die gesamte Wertschöpfungskette.

Der Bedarf an Schweinefleisch ist nicht zuletzt aufgrund geänderter Ernährungsgewohnheiten und durch Exporteinschränkungen in den vergangenen Jahren in Deutschland von rund 60 Millionen geschlachteten Tieren in 2016 auf ca. 44 Millionen Tiere im Jahr 2023 zurückgegangen. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe stehen vor der Aufgabe, unwirtschaftlich gewordene, teilweise bereits brachliegende Viehzuchtställe neu zu nutzen. Um Landwirten Handlungsempfehlungen und Planungssicherheit zu geben, werden Experten anhand eines konkreten Anwendungsbeispiels gemeinsam beleuchten, wie ein ehemaliger Tierstall zu einer hochmodernen Vertical Farm umgestaltet werden und ganzjährig die Indoor-Produktion von Gemüse, Kräutern, Algen oder Pilzen gelingen kann. Für den Erfolg entscheidend ist die koordinierte Zusammenarbeit der beteiligten Gewerke aus Landwirtschaft, Bau, Gebäude- und Datentechnik.

Orientierung für Landwirte

Welche Hürden ein bäuerlicher Betrieb konkret nehmen muss und welche Entscheidungen zu treffen sind, ergibt sich aus der individuellen Ausgangslage. Budgets und Finanzbedarf für Umbaumaßnahmen sind zu kalkulieren. Welche Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Sollen Investoren ins Boot geholt werden oder sind staatliche Hilfen nutzbar? Hier spielt auch der erforderliche Umsatz eine Rolle. Schließlich soll sich der Weg auf agrartechnisches Neuland schnell amortisieren und solide Gewinne erzielen. Strategisch kann es eventuell vorteilhaft sein, sich mit einer Vertical Farm als Franchisenehmer einem größeren Unternehmen anzuschließen, das Abnahmegarantien bietet. Die Erwartungen der Landwirte werden im Planspiel mit den Unterstützungsmöglichkeiten der finanzierenden Seite abgeglichen.