So manche Dinge im Leben erscheinen schon sehr kurios zu sein. Wir essen Erdbeeren und bekommen Pickel, bei Weintrauben entsteht einen Blähbauch. Bei Milch tritt plötzlich der Drang zur Toilette auf. Was sonst noch beim Essen passieren kann, hat luckx – das magazin recherchiert.
Verdauung
Essen und Trinken führt unserem Körper Lebensenergie und Baumaterial zu. Der Verdauungstrakt hat die Aufgabe, die aus Lebensmitteln stammenden Inhaltsstoffe so aufzubereiten, dass sie vom Körper aufgenommen und nicht verwertbare Nahrungsreste ausgeschieden werden. Das Verdauungssystem hat keine Wahl: Es muss wirklich alles, was wir zu uns nehmen, be- und verarbeiten. Wenn die Auswahl, Zusammensetzung und Menge der Nahrung nicht dem entspricht, worauf unser System im Lauf der Evolution optimiert wurde, kann es zu Problemen kommen. So gab es früher nur zur Erntezeit frisches Obst und Gemüse. Jetzt können wir es das ganze Jahr über kaufen. Dazu kommt, dass etwa neuere Apfelsorten auf höhere Fruchtzuckergehalte hin gezüchtet werden, weil sie dann süßer schmecken. Auch gab es vor 50 Jahren kaum Fertiggerichte. In den meisten dieser Produkte sind aber Milchzucker, Magermilchpulver, Laktose, Fruktose und Glutamat enthalten. Wer eine Nahrungsmittelunverträglichkeit hat, bekommt nach dem Verzehr solcher Produkte „unerklärliche“ Beschwerden.
Neue Substanzen können zu Unverträglichkeit und Allergie führen
Unser Körper ist eigentlich weiterhin auf den über Millionen Jahre gewohnten Verdauungsbereich konditioniert. Nun kommen die menschengemachten neuen Stoffe hinzu und verursachen Ungewohntes. Dabei unterscheiden Experten zwischen einer Allergie und einer Nahrungsmittelunverträglichkeit (Nahrungsmittelintoleranz). Bei einer Allergie erkennt das körpereigene Immunsystem bestimmte Bestandteile im Essen als „Feind“ und reagiert mit allergischen Reaktionen, wie etwa Juckreiz und Hautausschlag. Bei Unverträglichkeiten ist das Immunsystem nicht beteiligt. Die Probleme resultieren aus einem Mangel an bestimmten Enzymen im Darmsystem. Durch diesen Mangel gelangen Nahrungsbestandteile unverdaut in den Dickdarm. Dort werden sie von Bakterien verstoffwechselt. Die Abbauprodukte, die dabei entstehen, sind der Auslöser für eine Anzahl von Beschwerden. Zu den Unverträglichkeiten zählen Fruktose-, Laktose-, Gluten- und Histaminintoleranzen. Was bedeutet das im Einzelnen:
Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktoseintoleranz)
Bei einer Fruktoseunverträglichkeit sorgt ein Enzymmangel dafür, dass Fruchtzucker nicht vollständig aufgeschlossen und anschließend über das Blutsystem abtransportiert werden kann. So gelangt die Fruktose in den Dickdarm und wird dort von Bakterien verarbeitet, die zu Beschwerden führen können. Die Beschwerden können sich noch verstärken, wenn gleichzeitig Diät-, Light- und „zuckerfreie“ Produkte wie etwa Kaugummi oder Bonbons konsumiert werden. Da die dort enthaltenen Zuckeralkohole die Verträglichkeit von Fruktose verschlechtern.
Beim Abbauprozess der Bakterien im Dickdarm entsteht unter anderem Wasserstoff (H2). Dieser gelangt in die Blutbahn und ist auch im Atem messbar. Ein Arzt kann anhand eines Atemtests feststellen, ob eine Fruktoseintoleranz vorliegt oder nicht.
Steht die Diagnose fest, sollte die Ernährungsgewohnheiten mit einem Ernährungsexperten besprochen werden. Mit deren Hilfe wird Ernährung an Gegebenheiten an. Ein Ernährungstagebuch ist bei diesem Prozess ein wichtiger und hilfreicher Baustein.
Im Normalfall muss nicht komplett auf Fruktose verzichtet werden. Es gilt ein entsprechendes Maß an Fruktoseunverträglichkeit herauszufinden. Fruchtzuckerreiche Lebensmittel wie Trockenfrüchte, Obstsäfte, Honig sowie mit Fruchtzucker angereicherte Fertigprodukte sollten gemieden werden. Wird fortgesetzt.
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