Mobilität

Anscheinend hat das Auto weiterhin einen hohen Stellenwert in der Deutschen Bevölkerung. Die aktuelle Mobilitätsstudie von Continental zeigt darüber hinaus auch, dass das Automobil bei den Jüngeren gut ankommt. Was weiter bedeutsam ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Statussymbol

Die Überraschung ist groß: Für die jüngeren Autofahrer ist das Auto ein Statussymbol. So jedenfalls bewerten die Mehrheit (54 Prozent) der Befragten bis zu 34 Jahren den Rang eines Autos in ihrer Lebensumwelt. Das ist eine zentrale Erkenntnis der repräsentativen Mobilitätsstudie, die das Marktforschungsinstitut infas im Auftrag von Continental in Deutschland, China, Frankreich, Japan und den USA im August 2024 durchgeführt hat. Dafür wurden unter anderem in Deutschland 1.000 Personen ab 18 Jahren zu ihren Mobilitätsbedürfnissen befragt. Laut einer Studie aus 2017 sahen dieses Bedeutung nur 25 Prozent der jüngeren Befragten. Generell ist es für 84 Prozent der Autobesitzer unabhängig vom Alter in Deutschland wichtig, ein Auto zu besitzen. Für Einkäufe und andere Erledigungen ist es für knapp 90 Prozent ein Muss. Besonders junge Menschen hierzulande begeistern sich mehrheitlich für technologischen Fortschritt im Auto und freuen sich auf die neuen Beschäftigungsmöglichkeiten wie Lesen, Spielen oder Arbeiten, die selbstfahrende Autos künftig bieten werden (51 Prozent der 25- bis 34-Jährigen). Neben dem autonomen Fahren findet bei ihnen künstliche Intelligenz (KI) in Form digitaler Sprachassistenten großen Anklang. Ein vergleichbarer Zuspruch ist in den vier weiteren Befragungsländern der Studie zu erkennen. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Resonanz auf neuartige Technologien wie für automatisiertes Fahren, große Displays und KI im Auto zwischen den Generationen und auch im Ländervergleich teilweise sehr unterschiedlich ist. Daher zielen unsere Entwicklungen auf speziell zugeschnittene Lösungen ab – marktspezifisch, maßgeschneidert und modular“, ordnet Continental-Vorstandsmitglied Philipp von Hirschheydt, verantwortlich für den Unternehmensbereich Automotive, die Umfrageergebnisse ein.

Emissionsarm

Die Studienergebnisse verdeutlichen auch den Status quo in der Entwicklung hin zu einer weltweit emissionsärmeren Mobilität. Hier wird vor allem deutlich, dass die Akzeptanz rein elektrisch angetriebener Autos weiterhin gering ist. Hierzulande sind es drei Prozent aller Autobesitzerinnen und -besitzer, die über ein E-Auto verfügen. So glaubt in Deutschland nach wie vor etwas mehr als ein Drittel der Befragten, die heute noch kein elektrisches Fahrzeug besitzen, dass ihr nächster Pkw ein reines E-Auto wird (39 Prozent, zum Vergleich 2022: 34 Prozent). Länderübergreifend fällt dagegen der hohe Zuspruch für den Hybridantrieb auf. In Deutschland (48 Prozent) und den USA (47 Prozent) kann sich knapp die Hälfte der Befragten ohne E-Auto vorstellen, als nächstes ein Fahrzeug mit der Kombination aus Verbrenner- und Elektromotor zu kaufen. In China sind es bereits fast neun von zehn Befragten (86 Prozent). Damit verbunden ist die Chance, dass Hybridautos verstärkt eine Brücke zur E-Mobilität schlagen und ihr neuen Schub verleihen. In Deutschland sind Jüngere zwischen 25 und 34 Jahren mit einem Anteil von 68 Prozent – auch im internationalen Vergleich – besonders stark an E-Autos interessiert.

Nur ein Fortbewegungsmittel

Auf der einen Seite lassen jüngere Menschen bis zu 34 Jahren in Deutschland eine eher nüchterne Beziehung zum Auto erkennen. Für sie ist es mehr als für ältere Befragte ein Verkehrsmittel unter vielen, das im Mobilitätsmix zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite wird bei den jüngeren Fahrern der Generationen Y und Z, die in den 90er-Jahren und danach geboren wurden, eine emotionale Nähe zum Auto deutlich: Für mehr als die Hälfte der 18- bis 34-Jährigen (54 Prozent) in Deutschland hat das Auto den Stellenwert eines Statussymbols – ein doppelt so hoher Anteil wie bei den Befragten ab 45 Jahren. Insbesondere in Großstädten lebende Personen in der Altersspanne 18 bis 34 sehen das Auto als Prestigeobjekt an (67 Prozent). In Kleinstädten und in ländlicher Umgebung liegt die Zustimmung bei rund 49 Prozent. Diese Sicht auf das Auto wird begleitet von wachsenden Erwartungen an die künftige Mobilität auf vier Rädern. So äußern 51 Prozent der befragten 25- bis 34-Jährigen den Anspruch, dass das Auto der Zukunft nicht nur ein sicheres Fortbewegungsmittel sein sollte, sondern auch ein Rückzugsraum zum Entspannen und Arbeiten.

Die Erwartungshaltung der jüngeren Menschen in Deutschland an das zukünftige Auto ist mit einer klar positiven Einstellung zum hoch automatisierten und autonomen Fahren verknüpft – rund zwei Drittel (65 Prozent) der 18- bis 34-Jährigen sehen darin einen nützlichen Fortschritt. Von den älteren Befragten ab 55 Jahren sind 39 Prozent dieser Ansicht. Rund zwei Drittel der Jüngeren bis zu 34 Jahren sind zudem der Meinung, dass modernste Technologien für neu zugelassene Pkw verbindlich werden sollten, um den Verkehr noch sicherer zu machen – ein Standpunkt, der Zustimmung zu der seit Juli 2024 geltenden EU-Pflicht für bestimmte Assistenzsysteme in Neuwagen signalisiert. Wird fortgesetzt.