Weg mit dem Muskelkater

Schon im ersten Teil von Muskelschmerzen aufgrund von Belastungen haben wir von ungewohnte Überbeanspruchung gehört, die zu kleinen Rissen in den Muskelfasern führen können. Diese verursachen Entzündungen und damit Schmerzen. Wie sich damit umgehen lässt, hat luckx – das magazin recherchiert.

Vorbeugen

Der beste Weg ist natürlich, einen Muskelkater gar nicht erst entstehen zu lassen. Dabei kann ein eher gemäßigtes Training mit einer langsamen Intensitätssteigerung helfen. Direkt nach dem Sport kann Ruhe und Schonung gegen Muskelkater helfen. Bei sehr starken Schmerzen können Sie entzündungslindernde Schmerzmittel einnehmen. Andererseits helfen ebenfalls moderate Bewegungen. Denn die Entzündungsstoffe müssen aus den betroffenen Muskeln abtransportiert und heilende Mittel hintransportiert werden. Dieser Vorgang geschieht durch den Blutkreislauf. Und zwar nicht nur in den großen Blutgefäßen, also Arterien und Venen, sondern in den kleinen Verästlungen, die direkt zur Muskelfaser führen. Dort passiert der Austausch. Also frischen Blut hin mit Sauerstoff und was sonst noch erforderlich ist und nach dem Austausch transportiert das Blut die Abfallstoffe weg. Dabei hilft eben am besten Bewegung, um den Blutkreislauf und damit den Heilungsprozess zu beschleunigen.

Muskelkater

Wenn wir unsere Muskeln ungewohnten Belastungen aussetzen, kommt es zu kleinen Rissen in den Muskelfasern. Der Körper versucht anschließend, die Schäden zu reparieren. Die damit einhergehende Entzündungsreaktion verursacht dann Muskelschmerzen oder Muskelkater.

Muskelkater ist ein Muskelschmerz, er tritt in der Regel etwa 24 Stunden nach vermehrter, ungewohnter Belastung auf. Medizinisch wird dies auch Überlastungsmyopathie genannt. Wie lange und wie stark ein Muskelkater spürbar ist, hängt davon ab, wie viele Muskelfasern innerhalb eines Muskels überbeansprucht wurden. Um zu verstehen, wie Muskelkater genau entsteht, muss man den Aufbau eines Muskels kennen: Eine Muskelfaser ist die kleinste Einheit eines Muskels. Diese Muskelfasern bündeln sich in größere motorische Einheiten, mit denen je nach Muskelfaser-Anzahl feinere und weniger feine Bewegungen möglich sind. Bei Muskelgruppen, die nicht so präzise arbeiten müssen, wie beispielsweise der Oberschenkelmuskel, bilden bis zu 2000 Muskelfasern eine Einheit, bei den Gesichtsmuskeln hingegen sind es weniger als 10 Muskelfasern. Wird nun ein Muskel überbeansprucht, entstehen kleinste Risse in einzelnen Muskelfasern. Diese Risse verursachen eine Entzündungsreaktion, da der Körper versucht, die Schäden zu reparieren. Folglich kommt es zu Schmerz, Rötung, Schwellung, Überwärmung oder aber man kann den Muskel nicht mehr richtig bewegen (gestörte Funktion).

Überanspruchung

Da Muskelkater immer dann zustande kommt, wenn ein Muskel überbeansprucht wird, tritt er auch häufig auch nach Krampfanfällen (Epilepsie) auf. Auch Sauerstoffmangel und Mangelerscheinungen (z.B. ein Mangel an Natrium, Magnesium, Calcium, Eisen) können zu Muskelkrämpfen führen, die ihrerseits wiederum zu einer Überbeanspruchung des Muskels und somit zu einem Muskelkater führen können. Muskelkater kann in jedem Muskel entstehen. Im Zusammenhang mit Sport betrifft es allerdings nur die Skelettmuskulatur, auch quergestreifte Muskulatur genannt. Quergestreifte Muskeln sind diese Muskeln, die bewusst gesteuert werden können.

Der Körper braucht Zeit, um die Entzündungs- und Stoffwechselprozesse in Gang zu setzen und den Muskel zu reparieren. Oft ist der Schmerz am zweiten Tag am schlimmsten. Hält der Muskelkater länger als zwei Wochen an, sollte man zum Arzt gehen. Es könnte eine Muskelzerrung, ein Muskelfaserriss oder auch eine Medikamentennebenwirkungen Ursprung des Problems sein.

Sport bei Muskelkater

Bei Muskelkater muss man keineswegs eine komplette Sportpause einlegen. Wie schon geschrieben, beschleunigt leichte Bewegung die Reparatur der beschädigten Muskeln. Am besten setzt bei bekannten hohen Belastungseinheiten wie zum Beispiel einen Wettkampf kurze Zeit später die aktive Regeneration in Form von Spaziergängen, lockerem Laufen oder Schwimmen ein. Diese regen die Durchblutung an und fördern die Heilung. Mit Muskelkater sollte man jedoch nicht übertrieben trainieren, um den Muskeln Zeit zu geben, sich zu regenerieren.

Ein Medikament gegen Muskelkater gibt es nicht. Auch das Dehnen und Aufwärmen schützt nicht vor Muskelkater, ist aber dennoch vor sportlicher Belastung empfohlen, um Muskelzerrungen und Muskelfaserrissen vorzubeugen. Muskelkater lässt sich nur verhindern, indem die körperliche Belastung langsam gesteigert wird. Als Anfänger lieber eine kurze Runde joggen als sofort eine lange Strecke laufen und dann frustriert durch die Schmerzen gar keinen Sport mehr machen. Dasselbe gilt für Krafttraining. Die Muskeln sollten bei Muskelkater nicht massiert werden, da dadurch die Regenerationsvorgänge eher gestört werden als gefördert.

Es gibt keine Arzneimittel, die den Muskelkater selbst bekämpfen. Wenn der Muskelkater ganz schlimm ist, können entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen als Tablette oder aber Diclofenac als Gel helfen, da sie das Empfinden der Schmerzen lindern und die Entzündungsprozesse unterstützen.

Prävention

Eine gute Prävention gegen Muskelkater ist regelmäßiges Training, bei dem die Intensität langsam gesteigert wird. Der Muskel ist bei regelmäßiger Beanspruchung besser gewappnet. Die einzige vorbeugende Maßnahme ist, eine Überbeanspruchung zu meiden. Dehnen beugt dem Muskelkater nicht vor, ist jedoch empfohlen zur Vorbeugung von Muskelzerrungen.