Die Campingsaison hat begonnen

Die Sonne scheint, die Temperaturen steigen – da werden wieder die Campingsachen aus der Ecke geholt. Ob Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil: alles muss für den Saisonstart vorbereitet werden. Was Wohnmobilfahrer erledigen müssen, hat luckx – das magazin recherchiert.

Camping weiterhin nachgefragt

Zwar ist die Nachfrage nach Campingfahrzeugen weiterhin vorhanden. Doch das die Fahrzeuge zugeteilt werden wie während und kurz nach der Corona-Pandemie, ist vorbei. Hersteller und Händler versuchen durch viele Maßnahmen – meist durch Preiszugeständnisse – Interessierte für die Fahrzeuge zu begeistern. Zwar beleibt Camping in Deutschland insgesamt weiterhin nachgefragt: Im Jahr 2024 wurden rund 43 Millionen Übernachtungen auf deutschen Campingplätzen gezählt. Damit verzeichnet diese Urlaubsform das dritte Rekordjahr in Folge. Der Wunsch nach individueller Mobilität und naturnahem Reisen hat europaweit an Bedeutung gewonnen und zeigt sich auch im anhaltenden Boom des sogenannten „Vanlife“. Doch damit ist eine grundsätzliche Änderung im Reiseverhalten nicht vorhanden. Denn weiterhin stehen Hotel und Ferienwohnungen weiterhin hoch im Kurs der deutschen Urlauber. Es locken die deutschen Urlaubsgebiete und weiterhin das Mittelmeer. Abgeschlagen folgen die Fernreisen – und Camping-Urlaub.

Pleiten, Pech und Pannen

Ganz so schlimm, wie die Überschrift suggerieren möchte, ist es beim Campingfahrzeug nun nicht. In den letzten 10 Jahren hat die Qualität der Fahrzeuge deutlich abgenommen. So musste insbesondere der Marktführer bei den Grundfahrzeugen Fiat mit dem Ducato, Boxxer und Jumper musste Federn lassen, weil die Fahrzeuge auf dem Stand der 1980-er Jahre sind. Und Mercedes, Volkswagen, Renault, Ford und MAN bieten ein deutlich besseres Angebot. Doch mit dem Anstieg an Camping-Neueinsteigern auf den Straßen steigt auch die Gefahr für Pannen und Unfälle – zum Beispiel verursacht durch fehlende Fahrpraxis oder unzureichende Kenntnisse im Umgang mit dem Fahrzeug. Ein wesentlicher Punkt ist die Überladung und ungünstige Gewichtsverteilung. Denn eine falsche Beladung des Wohnmobils kann die Fahrstabilität erheblich beeinträchtigen. Überladung sowie ungünstige Gewichtsverteilung verlängern den Bremsweg und erhöhen besonders bei plötzlichen Ausweichmanövern die Kippgefahr.

So sollte unbedingt das zulässige Gesamtgewicht beachtet werden, was in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Punkt F.1) vermerkt ist. Vor der Abfahrt kann das beladene Fahrzeug gewogen werden – etwa bei Recyclinghöfen, Speditionen oder Wohnmobilhändlern. Auch die Einhaltung der maximalen Achslasten (Punkte 8.1 und 8.2) ist entscheidend, da bereits eine Überladung einzelner Achsen das Fahrverhalten negativ beeinflussen kann. Schwere Gegenstände wie Gasflaschen, Werkzeug oder Getränkekisten gehören tief und nahe an die Achsen, leichtes Gepäck in die oberen Staufächer. Eine sichere Fixierung der Ladung verhindert das Verrutschen bei Bremsmanövern. Spezielle Spanngurte, Antirutschmatten und Netze helfen dabei, alles an seinem Platz zu halten. Zusätzliche Anbauten wie Markisen, Fahrradträger oder Solaranlagen reduzieren zudem die verfügbare Zuladung und sollten in die Planung einbezogen werden.

Fahrrad- und Dachträger

Beim Transport von Fahrrädern ist besonders auf das Gewicht zu achten – E-Bikes sind deutlich schwerer als klassische Fahrräder und können die zulässige Traglast eines Trägers schnell überschreiten. Ein falsch montierter oder überladener Träger kann durch Vibrationen oder Hebelwirkungen die Heckstruktur des Wohnmobils beschädigen. Außerdem kann die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs erlöschen, wenn die zulässige Zuladung überschritten wird. Deshalb sollten Trägersysteme immer fachgerecht montiert und gleichmäßig beladen werden. Die vom Hersteller angegebene Traglast darf weder bei Heck- noch bei Dachträgern überschritten werden. Bei Kupplungsträgern ist zusätzlich die zulässige Stützlast der Anhängerkupplung zu berücksichtigen (Angabe in der Zulassungsbescheinigung unter Punkt 13 oder am Typenschild der Kupplung). Sollte es hier kritisch werden, können bei E-Bikes die (schweren) Akkus ausgebaut und im Wohnmobil verstaut werden. Dann ggf. Regenschutz verwenden, um die Anschlussstellen (Kontakte) der Akkus zu schützen.

Bei der Beladung von Dachträgern ist neben dem Gesamtgewicht auch die Dachlast zu beachten. Diese ist fahrzeugspezifisch und oft deutlich niedriger als vermutet – in der Regel liegt sie zwischen 50 und 100 kg inklusive Trägersystem. Zu schwere oder ungesicherte Dachaufbauten erhöhen den Fahrzeugschwerpunkt und beeinträchtigen insbesondere bei Kurvenfahrten, Ausweichmanövern und Seitenwind die Fahrstabilität. Zusätzlich empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle der Befestigungen während der Fahrtpausen, da sich Schraubverbindungen durch Erschütterungen lösen können. Wird fortgesetzt.