Auf Kreta haben sich Griechen eine ganz besonders perfide Masche ausgedacht. Urlauber auf Parkplatzsuche, leicht zu erkennen an den Mietwagen, werden in freie Parkplätze gelotst. Was dann kommt, entbehrt jeder Vorstellung, meint luckx – das magazin.
Urlauber beim Parken abgezogt
Da die Parkplatznot besonders zur Urlaubszeit groß ist und tausende von Mietwagenfahrern ständig danach suchen, haben einige Griechen eine neue Geschäftsidee entwickelt. Sie lotsen Urlauber in freie Parkplätze, kassieren eine Parkgebühr von 7 bis 10 Euro. Doch der Ärger kommt erst noch. Diese Parkplätze dürfen nicht genutzt werden, weil dort parken verboten ist. So werden Urlauber doppelt abkassiert: Zuerst von den Parkplatzeinweisern und dann von der Kommune wegen Falschparken. Zwar wurde die Polizei schon aktiv und hat die Personalien der Abzocker notiert. Doch diese waren dann am nächsten Tag schon wieder aktiv und gingen ihren Geschäften ungehindert nach.
Eine ganz andere Methode hat die griechische Regierung für Camping-Urlauber entwickelt. Wer als Wohnmobilfahrer sein Fahrzeug auf einen Parkplatz abstellt, wird mit 300,- Euro bestraft. Warum? Weil Wildcampen in Griechenland verboten ist.
Wildcampen ist verboten
Es steht außer Frage: Wer mit dem Wohnmobil direkt an bzw. auf den Strand fährt, dort mit dem Wellenrauschen übernachtet, verstößt eindeutig gegen bestehende griechische Gesetze. Damit schadet er nicht nur der Umwelt, sondern kann auch sich selbst in Gefahr bringen. Es gibt in Griechenland sehr viele Parkplätze, die von den Griechen selbst zum Parken am Strand oder in Strandnähe genutzt werden. Sie kommen mit Kind und Kegel, bauen Grill und Campingstühle auf und genießen den Tag am Strand. Am Abend reisen sie wieder ab. Manche stellen auch ein Zelt auf. Das bleibt manchmal wochenlang dort stehen, um immer am Wochenende genutzt zu werden. Doch das ist ihr Land. Wenn das für sie okay ist, so bedarf das keines Kommentars.
Anders sieht es aus, wenn ein Camper auf dem Parkplatz parkt, um im Meer zu baden. Es soll in den letzten Wochen vorgekommen sein, dass der Wohnmobilfahrer ein Ticket über 300,- Euro an seinem Fahrzeug vorgefunden hat. Zu diesen und anderen Ereignissen lassen sich im Internet hunderte von Videos finden. Die meisten Camper sind dabei sehr aufgebracht und machen ihren Unmut Luft. Manchmal etwas übertrieben, meist ziemlich verärgert.
Luckx – das magazin wurde aktiv
Uns haben diese Berichte völlig überrascht. Wir waren den gesamten April in Griechenland unterwegs und nichts davon gehört und erlebt. Wir haben einige Berichte und Videos von unserer Reise vorbereitet und wollten diese in dem Moment veröffentlichen, als wir massiv von diesen Ereignissen erfuhren. Also haben wir sowohl die Botschaft Griechenlands in Berlin als auch das Tourismusbüro in Frankfurt angeschrieben und um Informationen gebeten. Dazu haben wir eine Vielzahl von Fragen gestellt. Wir wissen aus Erfahrung, dass Griechen immer etwas mehr Zeit zum Beantworten benötigen. Doch innerhalb von zwei Wochen sollte das gelingen. Erst auf unsere weitere schriftliche Erinnerung erhielten hin wir telefonisch die Auskunft, dass spätestens am nächsten Tag die Informationen folgen werden. Das war am 3. Juni 2025. Bis heute liegen keine Informationen vor. Doch nun drängt es, weil in wenigen Tagen Deutsche Urlauber in die schönste Zeit des Jahres starten. Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht überrascht werden, geben wir hier unsere Fragen an die Pressestelle der Botschaft als auch an das Tourismusbüro wieder. Wie Sie persönlich mit den fehlenden Antworten umgehen werden, müssen wir Ihnen nun selbst überlassen. Leider.
Fragen über Fragen
Ist es richtig, dass Wohnmobilfahrer bestraft werden beim Parken auf öffentlichen Parkplätzen?
Ist es richtig, wenn Wohnmobilfahrer ihr Fahrzeug, egal wo, zum Einkaufen abstellen, mit Strafe rechnen müssen?
Ist es richtig, dass Wohnmobilfahrer bestraft werden, wenn sie ihr Fahrzeug abstellen zu Besichtigungen von archäologischen Stätten, kulturellen Einrichtungen oder beim Besuch von Konzerten?
Ist es richtig, dass Wohnmobilfahrer bestraft werden, wenn sie ihr Fahrzeug abstellen, um an Sportveranstaltungen teilzunehmen, zum Baden, zum Wassersport wie Surfen, Tauchen, Segeln oder eine Wanderung zu unternehmen?
Wie können Wohnmobilfahrer nachweisen, dass sie z.B. nur parken, um zu baden, eine Wanderung oder ähnliches zu unternehmen?
Können Wohnmobilfahrer zum Wiederherstellen der Fahrtüchtigkeit auf Parkplätzen, Freiflächen, in der Nähe von kirchlichen Einrichtungen, Stränden, Wäldern übernachten? Was gilt für LKW-Fahrer, die am gleichen Ort parken, ebenfalls, um ihre Fahrtüchtigkeit wieder herzustellen oder auf den nächsten Transportauftrag warten?
Eine Regelung soll sein, dass nur ein Wohnmobil an einem Ort stehen darf. Was passiert, wenn ein weiteres Wohnmobil in der Dunkelheit ebenfalls dort ankommt, parkt, ohne dass diesem die Regelung bekannt ist? Welcher Wohnmobilfahrer wird bestraft? Werden beide Fahrer bestraft?
Welche Einschränkungen sind tatsächlich vorhanden? Oder wird das Gesetz 5170/25 ausgesetzt (wie auch schon zu lesen war) oder wieder zurückgenommen, um dem Tourismus (auch dem Hoteltourismus) nicht zu schaden? Wann erfolgt die Aussetzung bzw. Zurücknahme?
Was ist, wenn kein Campingplatz vorhanden oder der vorhandene geschlossen ist? Welche Regelung gilt, wenn Campingplätze geschlossen und Stellplätze nicht ausgewiesen sind, wie zum Beispiel von September bis Mai?
Hat die Regierung verfügt, dass Campingplatzbetreiber das ganze Jahr geöffnet haben müssen, um Wohnmobilfahrer auch von September bis Mai eine Abstellmöglichkeit zu bieten, um den Tourismus zu fördern?
Die griechischen Campingplätze sind meist schlecht ausgestattet und mit geringer Infrastruktur versehen. Vielfach findet auch dort die Fäkalienentsorgung nicht sachgerecht statt. Welche Maßnahmen sind seitens der Regierung vorgesehen, um eine Qualitätsoffensive zu starten und die Ver- und Entsorgung einem europäischen Standard anzupassen?
Oder ist seitens der Regierung geplant, den Tourismus einzuschränken und andere Wirtschaftszweige zu fördern?
Welche Investitionen sind in öffentliche Stellplätze seitens der Kommunen und der Regierung geplant? Wann ist mit neuen Stellplätzen und Entsorgungsstationen zu rechnen? Wo werden zuerst neue Camping- und Stellplätze eingerichtet? Gibt es schon eine Übersichtskarte?
Ist der Regierung bekannt, dass Wohnmobilfahrer pro Person täglich 50,50 Euro vor Ort ausgeben? Damit werden nicht nur Andenken gekauft, sondern die Gastronomie besucht. Damit wird die nicht an Hotels angeschlossene Gastronomie stärker unterstützt als durch Hotelgäste.
Ist das Gesetz mit der Europäischen Union abgestimmt? In einigen Chats wird behauptet, dass das Gesetz gegen die Freizügigkeit innerhalb der EU verstößt.