Heizlösungen für die Zukunft

Wir haben Wahlkampf. Von Atomstrom bis Niederreißen von Windkraftanlagen wird uns alles geboten. Doch kann überhaupt eine Energiepolitik aktuell von den politischen Verantwortlichen erwartet werden? Luckx – das magazin hat recherchiert, wie die Möglichkeiten aussehen könnten.

Klimaschutzziele

Ob die politischen Parteien wollen oder nicht: Wir stehen weiterhin vor großen Herausforderungen beim Klimawandel. Der dabei am stärksten betroffene Sektor sind die Immobilien; insbesondere die Wohnimmobilien. Wer heute morgen in den deutschen Mittelgebirgen auf das Thermometer geschaut hat, konnte minus 16 ° C ablesen. Wenn dafür nicht genug Energie zum Heizen bereitstehen würde, wäre das Zittern groß. Nicht nur, dass die Kälte in Hände und Beine kriechen würde, auch die Heizung würde ihren Betrieb einstellen. In einigen Tagen würde das Wasser in den Heizungsrohren einfrieren und die Heizkörper Schaden nehmen. Wer das will, sollte sich mit den Wahlprogrammen der Parteien am rechten und linken Rand auseinandersetzen. Zwar würde nach deren Vorstellungen wieder Putin-Gas fließen. Doch in spätestens zwei Jahren wäre dieses unbezahlbar, weil Putin seine marode russische Wirtschaft wieder aufpäppeln muss. Womit? Mit den Gaspreisen, bezahlt von deutschen Mietern.

Wenn also nicht geheizt wird, gibt es keine CO2-Emissionen. Doch ohne Heizung wird es in Deutschland bitterkalt. Nicht nur in den Wohnung. Auch die soziale Kälte wird zunehme. Um also die Klimaschutzziele in Deutschland und Europa zu erreichen, muss bis 2030 die CO₂-Emissionen um 65 % gegenüber 1990 gesenkt werden. Bis 2045 soll Klimaneutralität erreicht sein. Der Gebäudesektor spielt dabei die Schlüsselrolle: Bis 2030 müssen seine Emissionen um 44 % gegenüber 2020 reduziert werden – das entspricht rund 53 Millionen Tonnen CO₂. Damit rückt der Wärmemarkt, der größte Energieverbrauchssektor, ins Zentrum der Transformation. Moderne Heizungssysteme und eine attraktive staatliche Förderung bieten Hausbesitzern eine Vielzahl von Möglichkeiten, einen aktiven Beitrag zur Wärmewende zu leisten – und dabei langfristig zu profitieren.

Nachhaltigkeit und Flexibilität

Die Heizungsindustrie bietet eine breite Palette technischer Lösungen an, um die Klimaziele zu unterstützen. Welche Systeme eingebaut werden dürfen, regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Für Bestandsgebäude und Neubauten stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Als besonders klimafreundlich werden beispielsweise Wärmepumpen genannt, die Umweltenergie wie Luft, Wasser oder Erdwärme nutzen. Eine weitere Option stellen hybride Heizsysteme dar, die verschiedene Technologien kombinieren, etwa ein Gas-Brennwertgerät mit einer Wärmepumpe, und so den Verbrauch fossiler Energieträger reduzieren. Biomasseheizungen, die erneuerbare Brennstoffe wie Pellets, Hackschnitzel oder Scheitholz nutzen, sind ebenfalls eine mögliche Lösung. Zukunftsweisend sind zudem sogenannte „H2-Ready“-Gasheizungen, die später auf 100 % Wasserstoff umgestellt werden können. Auch der Einbau von Gas- oder Ölbrennwertheizungen bleibt erlaubt, sofern sie einen klimafreundlichen Energieträger-Anteil nutzen, wie Bio-Methan, biogenes Flüssiggas oder GreenFuels. Diese Vielfalt an Optionen bietet Hausbesitzern die Möglichkeit, ein Heizsystem zu wählen, das optimal zu ihren Bedürfnissen passt und gleichzeitig Nachhaltigkeit und Effizienz berücksichtigt.

Förderung für klimafreundliche Heizungen

Der Anlagenbestand in deutschen Heizungsräumen spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg der Energiewende. Von den rund 21 Millionen Heizungsanlagen sind etwa 10 Millionen technisch veraltet, mit einem Durchschnittsalter von 17 Jahren. Hier setzt der Staat mit einer attraktiven Förderung an, um die Modernisierung zu beschleunigen. Wer ab 2024 eine klimafreundliche Heizung einbaute, erhält 30 % der Kosten erstattet. Bis Ende 2028 gibt es für den Austausch einer alten Heizung zusätzlich einen Geschwindigkeitsbonus von 20 %. Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 40.000 Euro jährlich erhalten weitere 30 %, sodass die maximale Förderung bei 70 % der Investitionskosten liegt. Mit diesen Rahmenbedingungen wird klimafreundliches Heizen nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch finanziell attraktiv. Hausbesitzer profitieren von zukunftssicheren Technologien, niedrigeren Energiekosten und einem aktiven Beitrag zum Klimaschutz.

Nachhaltige Lösungen für die Heiztechnik der Zukunft präsentieren die Hersteller auf der ISH 2025 in Frankfurt am Main vom 17. bis 21. März 2025. Es wird das vollständige heiztechnische Portfolio und die wichtigsten Trends und Neuheiten in Sachen Heizungstechnik gezeigt. Neben Technologien für die Wärmeerzeugung zeigen die Hersteller in Frankfurt auch den Status Quo in Sachen effizienter Wärmeverteilung, Wärmeübergabe und Speicherung. Auch digitale Lösungen wie zum Beispiel Energiemanagementsysteme sind Gegenstand der ISH.