Täglich erleben wir das Chaos. Sei es im eigenen, direkten Umfeld und durch die schlechten Nachrichten in den Medien. Es entsteht Stress, Sorgen machen sich breit und viele Menschen sind am Verzweifeln. Doch dazu können die Medien wenig beitragen – außer nicht darüber zu berichten. Wie wir trotzdem kleine und große Krisen bewältigen können, hat luckx – das magazin recherchiert.
Stress und psychische Belastung
Die steigenden Energiepreise stellen private Haushalte wie auch Unternehmen vor große Herausforderungen. Bei Mitarbeitern löst die prekäre Lage in vielen Unternehmen diverse Zukunftsängste aus: Kann ich mich noch auf meinen Job verlassen? Werde ich die kommenden Rechnung noch bezahlen können? Die Folge: Sie sind gestresst, werden unaufmerksam und können sich nur noch schwer bei der Arbeit konzentrieren. Arbeitsunfälle häufen sich und die Notlage in vielen Unternehmen spitzt sich zu. Und dieser Stress wirkt sich meist direkt auf die Leistung aus. Sie werden abgelenkt. Und je größer die Ablenkung ist, desto wahrscheinlicher kommt es zu einem Arbeitsunfall. Jetzt sind Führungskräfte, Sicherheitsingenieure und Fachkräfte für Arbeitssicherheit aufgefordert aktiv zu werden, um stressbedingte Arbeitsunfälle zu vermeiden.
Arbeitsschutz in den Fokus stellen
Mitarbeiter und Führungskräfte sehen sich angesichts der wirtschaftlichen Krise mit zahlreichen Ängsten konfrontiert. Die Folge sind starke psychische Belastungen, die die Gefahr von Arbeitsunfällen drastisch erhöhen, weil die Mitarbeiter gedanklich oft abwesend sind. Besonders hoch ist das Risiko in Unternehmen, in denen das Sicherheitsbewusstsein ohnehin eher gering ist. Gerade diese Unternehmen sollten den Arbeitsschutz nun in den Fokus rücken. Effiziente Arbeitsschutzmaßnahmen müssen jedoch nicht teuer sein. Im Gegenteil: Oft sind schon regelmäßig geführte Mitarbeitergespräche ausreichend, um dem Thema Sicherheit Genüge zu tun. Auch in Meetings sollte nach Möglichkeit immer wieder über sichere Verhaltensweisen gesprochen werden. Hier sind vor allem die Führungskräfte gefragt, die sich darum bemühen sollten, das Problem zu erfassen und zu verstehen, indem sie möglichst gezielt mit ihren Mitarbeitern sprechen. Nur so ist es möglich, das Problem in seiner Gänze zu erfassen.
Regelmäßige Begehungen durchführen
Tägliche Begehungen klingen zunächst sehr aufwändig, machen aber absolut Sinn. Im Idealfall sprechen Mitarbeiter sich bei unsicheren Handlungen bereits gegenseitig an und sorgen für weniger Unfälle. Ist die Sicherheitskultur noch nicht soweit entwickelt, muss zumindest die Führungskraft entsprechend reagieren. Genauso sollte aber auch bei positivem Verhalten Feedback gegeben werden, um die Mitarbeiter zu motivieren und das Sicherheitsverhalten zu stärken.
Mitarbeiter umfassend aufklären
Starke psychische Belastungen sind angesichts der aktuellen Lage kaum verwunderlich. Um das Risiko von Arbeitsunfällen zu senken, sollten Führungskräfte frühzeitig mit möglichst offenen Karten spielen. Es gilt, auf die Mitarbeiter zuzugehen, um sie in ihren Ängsten abzuholen. Oft wirkt schon ein ruhig gesprochenes Wort wahre Wunder, wenn es darum geht, Arbeitsunfälle zu vermeiden: Daher ist insbesondere Empathie gefragt – denn dadurch kann schnell erkannt werden, wenn ein Mitarbeiter aufgrund seiner Sorgen geistig abwesend ist.
Unterweisungen durchführen und Mitarbeiter einbinden
Gerade in Zeiten wie der aktuellen Wirtschaftslage ist es wichtig, sich nicht nur auf die jährliche Unterweisung zu berufen. Um das Bewusstsein für Sicherheit unter der Belegschaft aufrechtzuerhalten und zu schärfen, braucht es in der täglichen Praxis regelmäßige Unterweisungen. Hier sollten Führungskräfte, aber auch unterstützende Sicherheitsingenieure und Fachkräfte für Arbeitssicherheit dafür sorgen, dass Unterweisungen interessant gestaltet werden, denn nur so wird Wissen auch aufgenommen.
Das kann beispielsweise durch Unterweisungen an der Maschine erfolgen, an der Mitarbeiter erklären, welche Risiken vorhanden und welche Schutzmaßnahmen notwendig sind. Vielleicht gibt es aber auch 15-minütige Gruppenarbeiten, um die Inhalte von Betriebsanweisungen auszuarbeiten. Aus der Lernpsychologie geht hervor, dass es genau solche Wiederholungen und eigenständige Erarbeitungen sind, die länger im Kopf bleiben. Für die Führungskraft hält sich in solchen Fällen im Übrigen auch der Aufwand sehr gering. Bei allen Vorkehrungen ist jedoch stets eine klare Strategie wichtig.