Nichts ist schlimmer als kalte Füße. Das merken wir gerade zur Winterzeit. Jetzt, wo Deutschland wieder mit einem kalten Hauch überzogen wird, ist der Wunsch nach Wärme groß. Wie sich kalte Füße in der Wohnung vermeiden lassen, hat luckx – das magazin recherchiert.
Selten verfügbar
Der größte Teil des Wohnungsbestandes in Deutschland ist von älterem Jahrgang, schlecht gedämmt, meist mit älteren Fenstern versehen und mit einer Heizung, die eigentlich schon erneuert werden sollten. Dass dann auch hier die Heizkosten höher sind, ist nicht unerwartet. In so einem Altbau sind kalte Füße absehbar. So ist der Wunsch nach einer Neubauwohnung groß; am besten mit Fußbodenheizung. Das spart nicht nur Energie, sie sorgt auch für die die ersehnten warmen Füße. Mit einer geringen Vorlauftemperatur sorgt die Fußbodenheizung für ein angenehmes Raumklima sowie als Wärmespeicher. Doch wie funktioniert eine Fußbodenheizung?
Die Fußbodenheizung ist eine Flächenheizung. Das heißt, sie kommt ohne Radiator (Heizkörper) daher. Die Wärme wird stattdessen gleichmäßig über den Fußboden an den Raum abgegeben und von Wänden und Decke abgestrahlt. Diese Form des Heizens spart enorm viel Energie und damit letztlich auch Geld. Dabei kann die Wärme auf zwei Arten erzeugt und abgegeben werden:
durch Warmwasser, das durch meterlange Rohre unterhalb des Bodenbelages fließt;
durch elektrische Energie, also eine elektrische Fußbodenheizung, die unabhängig von der restlichen Heizungsanlage funktioniert. Besonders effizient soll eine Fußbodenheizung in Kombination mit einer Wärmepumpe arbeiten.
Aufbau und Verlegung der Fußbodenheizung
Da in den meisten Neubauten eine Warmwasser-Fußbodenheizung (auch Nasssystem genannt) zum Einsatz kommt, soll diese nun noch etwas genauer beleuchtet werden. Die klassische Warmwasser-Fußbodenheizung besteht aus folgenden Elementen:
Dämmschicht
Heizrohre (z. B. aus sauerstoffdichtem Polyethylen)
Trägersystem (z. B. Trägermatten und Klemmschienen zur Fixierung der Rohre)
Heizestrich
Bodenbelag (evtl. mit Trittschalldämmung) Hieraus ergibt sich eine Aufbauhöhe von 90 bis 120 mm.
Bevor die Fußbodenheizung im Haus installiert wird, sollte genauestens ermittelt werden, welche Verlegung zu optimalen Heizresultaten führt. Hierbei spielen die Verlegearten der Heizrohre eine zentrale Rolle:
mäandrisch
bifilar
modular
Anders als das Nasssystem, kommt das Trockensystem zumeist bei der Modernisierung von Altbauten zum Einsatz. Hierbei wird die weitaus dünnere elektrische Fußbodenheizung auf Trockenestrichplatten gelegt, wodurch sich eine geringere Aufbauhöhe (ca. 10 bis 50 mm) ergibt.
Der passende Fußbodenbelag
Viele Bauherren denken nach wie vor, dass sie bei der Wahl des Bodenbelags stark eingeschränkt sind, wenn sie sich für eine Fußbodenheizung entscheiden. Fakt ist jedoch, dass hierbei nahezu alles möglich ist. Ob Natur- oder Betonstein, Keramikfliesen, Holz, Kork, Laminat, PVC, Linoleum oder Teppich – jeder dieser Fußbodenbeläge ist für eine Fußbodenheizung geeignet. Dabei gelten Natursteine und Keramikfliesen als besonders geeignet, da sie die Wärme nicht nur hervorragend leiten, sondern auch gut speichern können.
Bei der Auswahl vom Bodenbelag auf der Fußbodenheizung sollte beachtet werden:
Freigabe für die Nutzung mit einer Fußbodenheizung durch den Hersteller
möglichst geringer Wärmedurchlasswiderstand
Nur so kann die Fußbodenheizung ihre Vorteile ausspielen. Diese Vorteile sind:
hohe Energieeffizienz
niedrige Vorlauftemperatur von ca. 35° C (= Temperatur des Heizwassers, das vom Heizkessel aus durch die Rohre fließt)
gutes Raumklima durch weniger Staubaufwirbelung (gut für Allergiker)
Komfort warmer Füße
gleichmäßige und angenehme Wärmeverteilung
gefühlte Temperatur höher als bei Heizkörpern
Wärmespeicher
Eventuell begrenzte Kühlfähigkeit im Sommer
kein Störfaktor bei der Raumgestaltung
Aber es gibt auch Nachteile, die Bauherren und Baudamen beachten sollten:
lange Vorlaufzeit (Räume aufheizen dauert länger)
Höhere Einbaukosten (v.a. bei Altbauten)
aufwändige Reparatur bei Lecks oder Verstopfung der Rohre
Bei fachgerechter Installation sind Fußbodenheizungen ausgesprochen wartungsarm und langlebig. Wurde im Vorfeld außerdem eine Heizlastberechnung durchgeführt, können sich Hauseigentümer auf ein stets wohltemperiertes Zuhause freuen.