Elektrisiert

Radfahren boomt. Gerade E-Bikes haben uns wieder zum Radfahren geradezu animiert. Denn wenn die Kraft etwas nachlässt, so schiebt der Elektromotor uns mit 250 Watt so richtig nach vorn. was beim Einstieg in die elektromotorisierte Fahrradwelt zu beachten ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Unterschiede

Geschwindigkeit ist alles. Ohne kräftig in die Pedale zu treten kommen wir fast mühelos jeden Berg hoch. Und alle Strecken werden zum angenehmen Erlebnis. Das hat zum ungebremsten Trend zum E-Bike geführt. Und die gibt es als E-Bike-Variante mit einer Geschwindigkeit von über 25 km/h oder als Pedelec mit einem Spitzentempo von maximal 25 km/h.

Genutzt werden E-Bikes oder Pedelecs mittlerweile in vielen Bereichen – vom motorisierten Klapprad für die schnelle und unkomplizierte Mobilität etwa beim Campingausflug über Touring- und Trekkingbikes auf dem Arbeitsweg oder der Radtour bis hin zum E-Mountainbike für die Eroberung der heimischen Bergwelt. Allein im Jahr 2020 ist der Marktanteil von elektrisch angetrieben Fahrrädern in Deutschland um 23 Prozent gestiegen. Tendenz stark steigend. Doch worauf ist beim Fahren und insbesondere beim Kauf zu achten.

Bremsweg

Die meisten Pedelecs haben bereits wesentlich bessere Bremsen als klassische Fahrräder. Die meisten sind mit modernen und hochwertigen Scheibenbremsen ausgestattet, die sehr gut dosierbar sind und fest zupacken können. Doch der Bremsweg bei 25 km/h fast doppelt so lang ist wie auf einem normalen Fahrrad, das mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 15 km/h unterwegs ist. Denn die verbaute Technik macht die motorisierten Fahrräder schwerer – das wirkt sich auch auf den Bremsweg aus.

Beim Kauf beachten

Probieren geht über studieren. So sollten beim Kauf eines E-Bikes oder Pedelecs mehrere Modelle ausprobiert werden. Es sollte dann das Rad gewählt werden, dass die größte Sicherheit vermittelt. Ein sicheres Fahrgefühl hat auch etwas mit dem eigenen Körpergewicht bzw. der Körpergröße, der Rahmen- und Radgröße sowie der Rahmengeometrie zu tun hat. Ideal ist es, wenn ein Hersteller gleich mehrere Modelle und Größen bereithält.

Auf die Ausstattung achten

Nicht der Preis eines E-Bikes oder Pedelecs ist für die Qualität und damit die Sicherheit entscheidend, sondern die Güte und das Zusammenspiel der verbauten Komponenten. Die Komponenten wie Bremsen, Reifen, Bedienelemente oder Motoren sollten von renommierten Herstellern kommen.

Motorleistung

Pedelecs regeln bei 25 km/h automatisch ab, bis dahin unterstützt der Elektromotor. Ein kraftvoller Motor sorgt für zusätzliche Sicherheit – zum Beispiel beim Start an der Ampel. Die Kraft eines Elektromotors, das sogenannte Drehmoment, ist an der Angabe Nm – also Newtonmeter zu erkennen; je mehr desto besser.

Helm tragen

Auch wenn für Pedelecs bis 25 km/h keine Helmpflicht besteht, ist dringend ein Helm zu tragen. Denn unverhofft kommt oft und dann kann so ein Helm eine Beule oder Gehirnerschütterung abmildern oder vermeiden. Und wer am Abend als auch in der dunklen Jahreszeit unterwegs ist, sollte unbedingt reflektierende Kleidung tragen.

Diebstahlschutz

Fahrräder insbesondere E-Bikes, werden recht häufig gestohlen. Deshalb sollten E-Bikes nicht an Orten lange abgestellt werden, wo hohe Diebstahlraten bestehen; insbesondere Bahnhöfe, Schulen, Sport- und Freizeitstätten oder Einkaufscenter. Räder sollten grundsätzlich mit einem stabilen Schloss gesichert werden. Das beste Schloss nützt nichts, wenn damit das Fahrrad an einen Maschendrahtzaun befestigt wird. Wenn möglich, sollte der Akku entfernt. Auch sollten Fahrräder bei der Polizei registriert werden und zusätzlich – vielleicht sogar zur Ergänzung der Hausratversicherung – abgesichert sein.

Überblick behalten

Pedelecs, also E-Bikes unter 25 km/h, gehören am besten auf den Radweg, dürfen aber natürlich auch auf der Straße fahren. Gerade unbekannte Strecken halten dabei Unsicherheiten bereit, die zu möglichen Unfällen führen können. So können Radwege plötzlich enden oder eine mehrspurige Kreuzung muss überquert werden. Deshalb immer auf neuen und unbekannten Strecken Übersicht behalten. Im Zweifelsfall lieber vom Rad steigen und den Fußgängerüberweg benutzen.

Dahin schauen, wohin die Reise gehen soll

Es ist schon banal, aber der klare Blick in die Richtung, in die man fahren will, gibt eine enorme Sicherheit. Denn man fährt intuitiv dahin, wohin man schaut. Also nicht von anderen ablenken lassen und sondern nach vorn blicken.

Vorausschauend

Wer schnell unterwegs ist, der sollte vorausschauend fahren. Denn wie schon beschrieben, sind E-Bike schneller und schwerer als normale Fahrräder. So sollte der Abstand zu einparkenden Autos groß genug sein, um auch einer sich öffnenden Autotür ausweichen zu können. Denn es nützt nichts, wenn Radfahrer Vorfahrt hätten oder Autoinsassen auf Radfahrer hätten achten müssen, aber dann dennoch im Krankenhaus landen. So sollte die Fahrweise unbedingt angepasst werden und mit der Unachtsamkeit der anderen gerechnet werden.

Straßenbelag

Nicht überall werden neue Radwege gebaut. Vielfach sind diesemit einer Regendecke, also Schotter, versehen oder im ungünstigen Fall ist Kopfsteinpflaster vorhanden. So sollten Reifen als auch das Reifenprofil den üblichen Fahrstrecken angepasst werden.

Beim Gebrauchtkauf von Pedelecs oder E-Bikes steht auch das Reifenprofil im Fokus. Es gilt eine vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von einem Millimeter. Wer viel auf Schotter oder im Gelände unterwegs ist, benötigt auf jeden Fall ein tieferes Profil als klassische Straßenfahrer. Aber auch urbane Strecken haben ihre Tücken. So können Straßenbahnschienen zur Fallgrube werden. Deshalb diese in einem möglichst stumpfen Winkel befahren. Immer gilt: Wer rechtzeitig absteigt, um der Gefahr aus dem Weg zu gehen, bricht sich keinen Zacken aus der Krone.