Mobil bleiben

Elektromobilität ist in aller Munde. Auf der laufenden IAA-Mobilität in München liegt der Schwerpunkt auf diesen Teilsegment. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrgeräten können die Besucher ausprobieren. Doch wer besitzt E-Bikes oder E-Scooter und was macht den klassischen Besitzer aus? Luckx – das magazin hat sich dieser Frage angenommen.

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Wie aus der Statistik des Statistischem Bundesamt zu erfahren ist, besitzen 4,3 Millionen Haushalte in Deutschland (2020) mindestens ein Elektrofahrrad oder Pedelec – damit ist die Zahl 3-mal so hoch wie noch 2015. Ein Geschlecht, das bevorzugt Wege mit den Elektrofahrzeugen zurücklegt, gibt es aber nicht: 49 Prozent der Besitzer sind Männer und 51 Prozent Frauen. Besonders häufig werden E-Fahrzeuge von den 60- bis 64-Jährigen erworben – der Anteil an E-Bike- bzw. E-Scooter-Besitzern liegt in dieser Altersgruppe bei knapp 12 Prozent. Hier finden sich meist Paare ohne oder mit bereits erwachsenen Kindern, die einen hohen Lebensstandard genießen und ein starkes Interesse für Kultur, Technik und sportliche Aktivitäten hegen.

Bei den unter 25-Jährigen ist der Anteil an Elektrofahrzeug-Besitzern hingegen mit nur 5 Prozent am geringsten – ein Grund hierfür könnte zum Beispiel ein generell geringeres Haushaltseinkommen sein, weshalb diese Altersgruppe lieber auf Mietstationen zurückgreift.

Auch die Schul- und Berufsausbildung spielt bei den Fahrern von Elektrofahrzeugen eine große Rolle, denn mit steigendem Bildungsgrad erhöht sich auch die Bereitschaft, die umweltbewussteren Verkehrsmittel zu nutzen – vor allem Studierte sind überdurchschnittlich häufig E-Bike- bzw. E-Scooter-Besitzer.

Ökologisch affin

Fahrer von E-Fahrzeugen haben außerdem eine hohe Gesundheitsaffinität und sind äußerst ökologiebewusst. So achten sie beispielsweise überdurchschnittlich häufig bewusst auf gesunde, ausgewogene Ernährung und kaufen fast doppelt so häufig Natur- und Bioprodukte wie der Bundesdurchschnitt. Auch auf regionale und aus “fairem Handel” stammende Produkte legen sie besonders viel Wert.

Es ist Elektrofahrzeug-Besitzern sehr wichtig, auch aktiv etwas für ihre Gesundheit zu tun. Deshalb nutzen sie das Fahrrad nicht nur an mindestens mehreren Tagen pro Woche, sondern nehmen es sogar mit in den Urlaub. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt, entscheiden sich Besitzer von E-Bikes oder Pedelecs knapp 4,5-mal häufiger für den geführten oder individuellen Fahrrad-Urlaub.

In Städten unbeliebt

Besonders beliebt sind E-Bikes und -Scooter im Westen und Süden Deutschlands, im Osten gibt es hingegen deutlich weniger Besitzer der Elektro-Fahrzeuge. Auffallend ist, dass vor allem in Großstädten der Besitz von E-Fahrrädern und -Rollern kaum bis gar nicht vorhanden ist. So sind beispielsweise nur zwei Prozent der Berliner Besitzer von E-Fahrrädern oder -Rollern – dies ist ein deutlich unterdurchschnittlicher Wert, der vermutlich daran liegt, dass dort das große Angebot an Leihmöglichkeiten eine eigene Anschaffung unnötig macht.

Lediglich die E-Bike- bzw. Pedelec-Besitzer, in deren Haushalt kleine Kinder unter fünf Jahren leben, wohnen überdurchschnittlich häufig in Städten mit über 500.000 Einwohnern. Hier liegt die Vermutung nahe, dass junge Familien die motorisierten Verkehrsmittel zum Beispiel zum Einkaufen einsetzen, aber auch, um mit ihren Kindern flexibler in der Stadt unterwegs sein zu können.

Für den Weg zur Arbeit oder auf Ausflügen mit E-Scootern oder E-Bikes greifen die Fahrer außerdem gern auf Audiomedien wie Hörbuch- oder Podcast-Dienste zurück: So nutzen beispielsweise nur ca. zwei Prozent der deutschen Bundesbürger mehrmals im Monat Podcast-Dienste wie Podimo, bei Fahrern von E-Bikes oder E-Scootern sind es hingegen sogar acht Prozent. Auch Hörbuch-Dienste wie Audible werden von Elektrofahrzeug-Besitzern 3-mal so häufig genutzt wie vom Bundesdurchschnitt.