Selbstoptimierung

Ob mit Stoppuhr oder Smartwatch: Immer mehr Mitmenschen versuchen sich und ihren Körper zu optimieren. Dazu werden Körperfunktionsdaten erhoben, notiert, verglichen – manchmal auch mit Freunden oder der Trainingsgruppe. Das Ganze hat auch ein Begriff bekommen, unter dem sich alles subsummiert: Biohacking wie luckx – das magazin recherchierte.

Körperreaktionen

Einen tiefen Schlaf haben, sich ausgewogen ernähren und eine starke Konzentrationsfähigkeit schaffen – das ist, was die meisten Sportler und Athleten anstreben. 2005 fand diese Idee seinen Ursprung in den USA und gleich einen passenden Begriff dazu: Biohacking. Das Ziel: individuell nach Schwachstellen im Körper zu suchen, diese zu dokumentieren und zu analysieren, um dann etwas dagegen tun zu können. Dabei suchen Biohacker mithilfe von Technologie wie Fitnesstrackern, speziellen Lichtbrillen oder Atemmasken nach Reizen und analysieren, wie der Körper auf diese reagiert. So versuchen sie im richtigen Moment mittels Ernährung, Sport und auch Nahrungsergänzungsmitteln einzugreifen und damit den Körper zu optimieren und zur maximalen Leistungsfähigkeit zu gelangen. Langfristig möchte man einen fitten, gesunden Körper, tiefen, erholsamen Schlaf und starke Konzentrationsfähigkeit erlangen.

Analyse

Gelingen kann Biohacking nach einer genauen und individuellen Körperanalyse mit gezieltem Sport, Ernährung, Schlaf und Meditation. Es gibt viele Tipps und Tricks, wie man den Lifestyle des Biohackings gesund bewältigen kann, natürlich sollte aber jede Diät auch vorher mit einem Arzt besprochen werden.

Guter Schlaf ist das A und O eines gesunden Körpers. Biohacker richten ihren Schlaf meist nach dem zirkadianen Rhythmus, der den gesamten Tagesablauf mitberechnet. Aber für guten Schlaf gibt es auch andere, wirksame Alternativen, wie zum Beispiel Digital Detox: Vor dem Zu-Bett-Gehen wird eine Stunde auf jegliche Bildschirme verzichtet, weil das blaue LED-Licht dem Hirn suggeriert, es sei noch Tag. Auch die Einnahme von Melatonin oder wertvollen Pflanzenstoffen wie der Passionsblume können unterstützend für den Einschlafprozess wirken. Atemübungen oder Meditation tragen ebenso zu gutem Schlaf bei und auch Apps können helfen, den Schlafrhythmus zu tracken, um zu verstehen, wie gut man schläft.

Meditation kann nicht nur Auswirkungen auf den Schlaf haben, sondern auch auf das Mindset, das, wie jeder Sportler weiß, auch immer auf den Körper und die körperliche Fitness einwirkt. Das Mindset trainieren, mentale Stärke aufbauen und bis an die eigenen Grenzen gehen. Eisbäder und Kälte können so eine Grenze sein. Sie versprechen nicht nur eine enorme Willenskraft, sondern sollen, in kontrollierter Form, auch Schmerzen lindern, Stress abbauen und Glücksgefühle auslösen. Langfristig können solche Bäder auch Hände und Füße erwärmen und einen besseren Schlaf fördern. Ein weiterer Tipp für ein klares Mindset kann Journaling sein, also das regelmäßige Aufschreiben von Zielen, Gedanken und To-Do-Listen. Auch die gemeinsame Zeit mit Freunden und Familie kann helfen, das Mindset zu stärken.

Ernährung und Sport

Einer der wichtigsten Punkte für einen fitten Lebensstil ist gesunde Ernährung. Biohacker achten darauf, Mikronährstoffe wie Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Antioxidantien zu sich zu nehmen. Das fördert die Leistungsfähigkeit und bringt Energie. Zucker und Kohlenhydrate werden dabei eher vermieden. Deswegen ernähren sich viele Biohacker ketogen oder low-carb, aber auch Paleo- oder Eat-and-Stop-Diäten sind beliebt. Empfohlen werden pflanzliche Öle, Fleisch, Fisch und Milch sowie Hülsenfrüchte als vegane Protein-Quellen.

Bewegung und Sport gehören zum Alltag eines Biohackers wie Gewichte zum Krafttraining. Natürlich steht auch hier die Individualität an erster Stelle, prinzipiell gibt es aber trotzdem hilfreiche Anleitungen: Regelmäßiges Krafttraining hilft zur Stärkung der Muskulatur, besonders High Intensity Interval Training (HIIT) oder Crossfit eignen sich dafür gut. Diese zwei Sportarten verbinden das Krafttraining nämlich mit Ausdauertraining, das für das Herz-Kreislauf-System unterstützend wirkt. Außerdem sollten Sportler auf die Dehnung Rücksicht nehmen und immer wieder Dehn- oder Stretching-Übungen einfließen lassen. Auch im Büroalltag kann dies gut funktionieren – manchen hilft es, kleine Pausen im Arbeitsalltag einzuschieben, um sich kurz zu bewegen. Das regt zusätzlich das Denkvermögen an.

Individualität

Ein großer Fokus im Biohacking liegt auf der Individualität. Jeder Körper ist anders und sollte auch so behandelt werden. Besonders Frauen wird zum Beispiel empfohlen, sich nach ihrem Zyklus zu richten. Und Profi-Sportler müssen beim Biohacking andere Dinge beachten, zum Beispiel bei der Ernährung als Freizeit-Sportler. Diäten sollten erst nach ärztlicher Konsultation durchgeführt werden und das Wohlbefinden steht dabei an erster Stelle. Auch eine Sammelwut an Daten kann Stress verursachen, deswegen sollte man auch beim Gesundheitstracking immer die Menge im Auge behalten. Ein zu starkes Streben nach Selbstoptimierung kann oft auch in Stress und Frustration umschlagen, genau das, was beim Biohacking eigentlich vermieden werden sollte.