Wir verbrauchen zu viel Energie. Okay, das haben wir im Laufe unseres Lebens so gelernt. Genauso wie Müll sortieren, an einer roten Ampel warten und vieles mehr. Doch wie lässt sich der Energieverbrauch reduzieren und damit Geld sparen? Luckx – das magazin hat recherchiert.
Sparen ist angesagt
In den letzten Monaten ging der Energieverbrauch in Deutschland zurück. Zum Glück half das warme Wetter dabei. Denn der höchste Verbrauch kommt vom Wohnungsheizen. Dort werden auch 36 Prozent der CO2 Emissionen ausgestoßen. Zwar können wir durch das Reduzieren der Zimmertemperatur und weniger Warmwasserverbrauch schon vieles erreichen. Doch die Grenzen sind dort, wo die Wärmedämmung der Immobilie beginnt. Da sind dann Wohnungseigentümer in der Pflicht. Eine schneller Veränderung ist an dieser Stelle nicht zu erreichen, auch weil Material und Handwerker fehlen. Also müssen wir dort ansetzen, wo wir schnelle Erfolge erzielen können.
Gerade bei unserer Mobilität, die rund 27 Prozent zur CO2 Emission beiträgt, gibt es ein schnelles und hohes Einsparpotential. Einfache Änderungen unserer Gewohnheiten können eine große Wirkung entfalten. Denn weniger Verbrauch ist gut für das Klima, die Umwelt und den eigenen Geldbeutel. So geht’s und das lässt sich erreichen.
Langsamer fahren
Je schneller man fährt, desto mehr Kraftstoff verbraucht ein Auto und desto mehr CO2 und Schadstoffe setzt es entsprechend frei. Wer langsamer fährt, spart nicht nur Sprit und damit bares Geld, sondern auch CO2. Jeder eingesparte Liter Benzin entlastet das Klima um rund 2,5 kg CO2. Bei einem Tempolimit von 120 km/h auf der Autobahn würden die Emissionen laut aktuellen Zahlen des Umweltbundesamts insgesamt um jährlich 2 Millionen Tonnen CO2 reduziert. Das sind umgerechnet ca. 800 Millionen Liter Kraftstoff.
Wer auf der Autobahn 100 statt 120 km/h fährt, senkt den Verbrauch im Durchschnitt um bis zu 15 Prozent – beim aktuellen Spritpreis entspricht das auf 100 km etwa einer Ersparnis von 2,30 Euro. Wer 100 statt 160 km/h fährt, verbraucht im Durchschnitt bis zu 66 Prozent weniger und spart damit zwei Drittel des Kraftstoffs ein. Autofahrende können so auf 100 km knapp 10 Euro sparen.
Noch mehr sparen, Fahrrad nutzen
Fast zwei Drittel aller Autofahrten sind kürzer als zehn Kilometer. Auf diesen Strecken verbraucht der Wagen verhältnismäßig besonders viel Sprit, da der Motor noch nicht auf Betriebstemperatur ist. Gerade diese kurzen Strecken eignen sich für die Fahrt mit dem Fahrrad oder Pedelec. Und für längere Strecken bietet sich das S-Pedelec an. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h gibt’s keinen Zeitverlust gegenüber Autos, die in den meisten Städten im Schnitt nur mit ca. 20 km/h vorankommen. Ein weiterer Pluspunkt: Die zeitintensive Parkplatzsuche entfällt.
Jeder Kilometer, den man mit dem Fahrrad statt mit dem Verbrenner-Pkw zurücklegt, spart im Schnitt etwa 185 g CO2 ein. Wer an jedem Arbeitstag 20 km mit dem Rad statt dem Auto zurücklegt (220 Tage), kann den durchschnittlichen CO2-Ausstoß pro Jahr um mehr als 800 kg verringern. Verbraucher könnten hier mehr als 300 Liter Kraftstoff einsparen, was bei den aktuellen Spritpreisen eine Ersparnis von mindestens 600 Euro im Jahr bedeuten würde. Obendrauf kommen zudem geringere Kosten durch weniger Verschleiß am Auto.
Sparen mit Bus und Bahn?
Obwohl Autofahren teurer ist als die meisten denken, kann es trotzdem sinnvoll sein. Das ist von den persönlichen Bedürfnissen abhängig. Neben dem Kosten beim Tanken, schlagen auch die Ausgaben für Versicherungen, Steuern und Reparaturen und der Wertverlust zu Buche. Wo das ÖPNV-Angebot stimmt und Radfahren sicher und komfortabel ist, können viele auf ein eigenes Auto verzichten. Und wenn man doch mal eines braucht, sind Carsharing oder ein Mietwagen die günstigere Option. Alles zusammen genommen ist das immer noch viel preiswerter als die hohen Kosten für einen eigenen Wagen.
Durchschnittlich 425 Euro im Monat kostet ein eigenes Auto. Ein Monatsticket für Bus und Bahn kostete dagegen bisher im Schnitt nur 80,60 Euro – und mit dem 49-Euro-Ticket wird es bald noch günstiger, mit den Öffentlichen unterwegs zu sein. Wer das eigene Auto abschafft, spart damit im Schnitt mehr als 4000 Euro pro Jahr.