Ausflug machen

Ob Shoppen, Therme besuchen oder Museum besichtigen: Wir Deutsche lieben geradezu einen Ausflug zu machen. Sonst wird uns wohl immer nach kurzer Zeit langweilig. So scheint es in dieser schnelllebigen Zeit immer nach neuen Unternehmungen zu schreien. Welche Ergebnisse eine neue Studie gab, hat luckx – das magazin analysiert.

Die Mobilität ist zurück

Anlässe für Tagesausflüge gibt es viele: In den Bergen wandern gehen, Freunde besuchen, einen Shopping-Tag oder den Besuch einer Veranstaltung genießen. In einer aktuellen Studie hat das Bayerische Zentrum für Tourismus (BZT) das Tagesausflugsverhalten der bayerischen Bevölkerung im Jahr 2023 untersucht. Machte im Coronajahr 2020 rund ein Viertel der bayerischen Bevölkerung keine Tagesausflüge, so sind es in den ersten drei Quartalen 2023 nur 13 Prozent, die keinen Tagesausflug unternommen haben. Für die Studie wurden Personen im Alter von 18 bis 74 Jahren Ende Sptember 2023 befragt. Neben Motiven und dem Verhalten während der Ausflüge interessierten besonders als unangenehm empfundene Situationen und die Akzeptanz von Besucherlenkungsmaßnahmen. Ein besonderes Augenmerk liegt bei der Betrachtung der Ergebnisse auf Veränderungen bei den Tagesausflügen gegenüber den Coronajahren 2020/2021, die in der ersten Studie zu diesem Thema bereits analysiert wurden.

Für deutlich mehr als die Hälfte der Befragten war 2020/2021 (58 Prozent) und 2023 (60 Prozent) das Hauptmotiv für einen Tagesausflug eine Aktivität wie Wandern, Radfahren, Skifahren, Baden etc. gefolgt von der Besichtigung von Attraktionen und Sehenswürdigkeiten (44 Prozent in 2020/2021 und 54 Prozent in 2023) und Besuch von Bekannten oder Verwandten (49 Prozent in 2020/2021 und 53 Prozent in 2023).

Pandemie schränkte ein

Deutliche Verhaltensänderungen zwischen den Jahren 2020/2021 mit seinen pandemiebedingten Beschränkungen und heute zeigen sich bei Tagesausflügen zum Shoppen (2023 mit 47 Prozent zu 2020/2021 mit 23 Prozent) und zum Besuch einer Veranstaltung (2023 mit 42 Prozent zu 2020/2021 mit 20 Prozent) sowie Tagesausflüge zum Besuch gastronomischer Einrichtungen (2023 mit 40 Prozent zu 2020/2021 mit 20 Prozent). Dabei bleibt das eigene Auto für 84 Prozent auch 2023 das beliebteste Verkehrsmittel für Tagesausflüge. Deutlich gestiegen ist jedoch der Anteil der Bahnnutzer (30 Prozent in 2023 gegenüber 19 Prozent in 2020/2021). Vergleichbar zu den Pandemiejahren 2020/2021 sind im Jahr 2023 die Distanzen, die für einen Tagesausflug zurückgelegt wurden: 25 Prozent der Befragten unternahmen 2023 ihre Tagesausflüge in einem Radius von bis zu 50 Kilometern. 47 Prozent bewegten sich in einem Umkreis von 51 bis 100 Kilometer. Und ein Viertel legte Distanzen von über 100 Kilometern während eines Tagesausflugs zurück. Samstag (75 Prozent) und Sonntag (61 Prozent) bleiben die beliebtesten Tage für Tagesausflüge. Vor allem Personen im Ruhestand nutzten auch die Wochentage verstärkt für Ihre Ausflüge.

Einschränkungen durch gestiegene Preise und viel Verkehr

Mit 76 Prozent gaben in 2023 etwas mehr der Befragten als 2020/2021 an, dass sie bestimmte Situationen und Dinge während ihres Tagesausfluges als störend empfunden haben. Insbesondere die jüngeren Tagesausflügler von 18 bis 49 Jahren nannten überdurchschnittlich häufig unangenehm empfundene Situationen. Mit 41 Prozent wurden von allen Befragten am häufigsten „überteuerte Preise“ genannt. Weiter störten sich die Tagesausflügler an „zu vielen Menschen“ (38 Prozent) und an „zu viel Verkehr“ (35 Prozent). Trotz der Unannehmlichkeiten haben 71 Prozent der Befragten ihren Plan für den Tagesausflug dennoch weiterverfolgt.

40 Prozent aller Tagesausflügler wären bereit, Zugangsbeschränkungen oder Besucherobergrenzen an touristischen Attraktionen zu akzeptieren. 38 Prozent sehen die Buchung von Tickets vor dem Antritt des Tagesausflugs als akzeptabel. Es zeigten sich hier jedoch zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Vor allem in der Generation der 50- bis 74-Jährigen findet die Buchung von Tickets vor Reiseantritt weniger Akzeptanz. Weniger akzeptabel als die ältere Generation finden die 18- bis 29-Jährigen eine Beschränkung des Zugangs zu touristischen Attraktionen bzw. zur Einführung von Besucherobergrenzen.