Zwischen 20 und 30 Millionen Deutsche sind von Bluthochdruck betroffen. Es gibt viele Möglichkeiten, den Blutdruck zu senken. Da fallen jeden sofort Medikamente ein. Doch damit wird an den Symptomen herumgebastelt. Welche weiteren Möglichkeiten es gibt, hat luckx – das magazin recherchiert.
Ausprobieren
Medikamente sind meist die einfachste Lösung, den Blutdruck in den Griff zu bekommen. Betroffene müssen dann nichts weiter tun, als zur verordneten Zeit die Pillen zu schlucken. Doch die Ursachen sind damit nicht behoben. Und leider haben nur wenige Ärzte ausreichend Beratungszeit, um mit ihren Patienten lebensverändernde Maßnahmen zu besprechen. Dazu ist eine vollständige Anamnese erforderlich; also alles, was den Blutdruck beeinflussen könnte, muss erfragt werden. Das fängt bei der privaten und beruflichen Belastung an und hört bei Ernährung und Bewegung nicht auf. Vielleicht ist sogar eine Operation erforderlich, weil das Herz-Kreislauf-System betroffen sein könnte. Insbesondere bei bewegungsinaktiven Menschen kann schon ein täglicher Spaziergang helfen. Das Bewegung und Sport gegen Bluthochdruck hilft, wissen zwar die meisten, aber vielen fehlt die Motivation. Umso wichtiger ist es, eine Sportart zu finden, die Spaß macht und zugleich den Blutdruck senkt.
Hypertonie
Hypertonie ist eine Krankheit, bei der der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist. Sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Ob Laufen, Walken, Tanzen oder Radfahren: Ausdauersport hat sich bei der Therapie von Hypertonie bewährt. Ganz oben auf der Liste der blutdrucksenkenden Ausdauersportarten steht z. B. die Bewegung im Wasser. Mit drei- bis viermal pro Woche Schwimmen, Aqua Aerobic oder Wassergymnastik haben die Teilnehmenden der Studien ihren Blutdruck gesenkt. Generell zählt jede Bewegung. Aber etwas zügiger als der entspannte Feierabendspaziergang sollte sie dennoch sein. Walking oder leichtes Joggen führt zum Ziel. Aber zu intensiv braucht das Training nicht zu sein. Eine hohe Belastung senkt den Blutdruck nicht stärker als eine mittlere Belastung. Der nächste Rekord beim Marathon muss also nicht gebrochen werden. Und noch eine gute Nachricht: Eine steigende Belastung ist nicht nötig, eine gleichbleibende Trainingsintensität reicht aus.
Krafttraining
Sowohl das isotonische Krafttraining (Überwinden eines Widerstandes durch Bewegung, z. B. mit Hanteln oder dem eigenen Körpergewicht) als auch das isometrische Krafttraining (Ausübung von Kraft auf einen äußeren Widerstand, z. B. Halten eines Gewichts oder einer Position) zeigten in den Studien in etwa die gleiche Wirkung bei der Blutdrucksenkung. Auch die Kombination aus Kraft- und Ausdauersport senkt den Blutdruck. Dabei spielt es keine Rolle, ob beides am selben Tag durchgeführt wird oder an unterschiedlichen Tagen. Dennoch sind auch hier Intensität und Dauer von Bedeutung: Mit ein- bis fünfmal pro Woche für 60 bis 270 Minuten senkten die Studien-Teilnehmer erfolgreich ihren Blutdruck.
Studien-Ergebnisse
Sport senkt nachweislich den Blutdruck.
Schon dreimal pro Woche 30 bis 60 Minuten reichen aus.
Um den Blutdruck erfolgreich zu senken, sollte die Trainingsbelastung mindestens moderat sein, wie beim lockeren Joggen.
Die ersten Erfolge werden nach ca. vier Wochen regelmäßigem Training erzielt.
Wichtig ist: auch wenn der Erfolg eingetreten ist, müssen Betroffene weiter am Ball bleiben.