Wahrscheinlich hat es Stoffwechselprobleme schon immer gegeben. Entweder haben es unsere Vorfahren als „normal“ angesehen oder sie sind in früher Vorzeit verstorben. Heute werden Lebensmittel auf die unterschiedlichsten Arten hergestellt und mit meist Zutaten versetzt, deren Wirkungen unbekannt sind. Was passieren kann, hat luckx – das magazin schon im ersten Teil erläutert.
Laktoseintoleranz
Wie bei der Verstoffwechselung von Fruktose, benötigt auch Laktose (Milchzucker) ein spezifisches Enzym. Dieses Enzym namens Laktase spaltet den Milchzucker in Galaktose (Schleimzucker) und Glucose (Einfachzucker), um dann vom Darm ins Blut überzugehen. Das Enzym wird im Dünndarm produziert. Liegt ein Laktasemangel vor, gelangt die Laktose ohne Spaltung unverdaut in den Dickdarm. Dort bauen die vorhanden Bakterien die Laktose ab. Die sich dabei bildenden Gase, können zu Schmerzen führen. Babys können meist noch gut Laktose verstoffwechseln. Diese Fähigkeit wird im Laufe der Jahre jedoch meist geringer. Doch nicht nur das Alter hat hier einen Einfluss. Auch geographische Faktoren spielen eine Rolle: In Skandinavien haben etwa 5% der Bevölkerung eine Intoleranz. Während sie im Mittelmeerraum schon auf bis zu 70% ansteigt.
Die typischen Beschwerden reichen von Blähungen und Bauchschmerzen über Durchfall und Übelkeit. Wie bei Fruktose – wird eine Laktoseintoleranz über einen Atemtest beim Arzt diagnostiziert.
Bei der Therapie gibt es zwei Möglichkeiten:
Meidung aller laktosehaltigen Nahrungsmittel, insbesondere von Milch und Milchprodukten. Alternativ gibt es eine große Auswahl an laktosefreien Produkten, die konsumiert werden können. Laktose ist übrigens auch ein beliebter Zusatzstoff in Fertiggerichten. Ein Blick auf die Inhaltsangaben ist daher ratsam. Auch in Medikamenten wird Laktose gerne als Füllstoff eingesetzt.
Einnahme von Laktase, dem fehlendem Enzym, etwa 30 Minuten vor der Nahrungsaufnahme. So lässt sich das fehlende Enzym ersetzen, und die Symptome treten nicht auf.
Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)
Die meisten Unverträglichkeitsreaktionen auf Brot und Getreide (Weizen, Dinkel, Roggen, Grünkern, Gerste, Hafer) werden wahrscheinlich durch Gluten hervorgerufen. „Gluten“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Bestandteile des sogenannten Klebereiweißes, das für die gute Backfähigkeit von Getreide verantwortlich ist. Die Glutenunverträglichkeit stellt einen Sonderfall dar: Sie ist weder eine Allergie noch eine klassische Unverträglichkeit. Bei einer Zöliakie reagiert der Körper mit einer Entzündung der Darmschleimhaut. Das körpereigene Abwehrsystem sieht Gluten als Feind an und löst eine Immunreaktion in der Darmschleimhaut aus. Die Folge ist ein entzündlicher Prozess.
Die Symptome bei Zöliakie können sehr unterschiedlich sein. Manchmal treten keine Beschwerden auf (stille Zöliakie). Meistens zeigen sich jedoch neben Verdauungsbeschwerden wie Reizdarmsyndrom, Bauchschmerzen, Durchfall und/oder Verstopfung auch Beschwerden, die oft nicht mit Nahrung in Zusammenhang gebracht werden. Dazu gehören Müdigkeit und Konzentrationsbeschwerden nach dem Essen, Depressionen, Bewegungsstörungen, Unfruchtbarkeit und Infektanfälligkeit.
Die Diagnose einer Zöliakie kann einerseits durch Antikörperbestimmung (Ak-Bestimmung) im Blut, anderseits durch die Entnahme von Gewebeproben aus dem Dünndarm bei einer Darmspiegelung erfolgen. Idealerweise werden beide Untersuchungen durchgeführt.
Die Glutenaufnahme sollte weniger als 10 Milligramm pro Tag betragen. Das entspricht einer glutenfreien Diät. Diese ist in der Regel schwer einzuhalten. So sollte auf jeden Fall eine speziell dafür geschulte Diätologin zu Rate gezogen werden. Glutenfreie Produkte sind übrigens Kartoffeln, Hirse, Buchweizen, Amaranth, Reis, Quinoa und Mais.
Nicht-Zöliakie
Neue Untersuchungen zeigen, dass immer mehr Menschen auf Weizen mit Beschwerden reagieren, aber keine Zöliakie haben. Die Beschwerden ähneln denen der Zöliakie und können den Verdauungstrakt betreffen, aber auch ganz andere Organe. Nach derzeitigem Wissensstand wirkt sich eine glutenarme Ernährung positiv aus. Empfehlenswert ist es, sich in diesem Zusammenhang über eine sogenannte „FODMAP-arme Diät“ zu informieren. Hier geht es vereinfacht gesagt darum, die Aufnahme bestimmter Kohlenhydrate zu reduzieren. Man geht davon aus, dass sich dadurch die Zusammensetzung der Darmflora verändert und die Schutzfunktion der Darmschleimhaut gestärkt wird. Wird fortgesetzt.