Winter-Wochenende

Pulverschnee und Sonne – davon träumen Wintersportler. Ob Skifahrn oder Rodeln: Wenn es richtig bergab rutscht, macht es besonders viel Spaß. Doch beim Autofahren ist das Rutschen nicht gewollt. Wie sich Fahrerin und Fahrer vorbereiten können, hat luckx – das magazin zusammengefasst.

Rutschgefahr steigt

Wenn es – wie vorhergesagt – in den nächsten Tagen viel Schnee geben soll, müssen Autofahrer besonders aufpassen. Schon in den letzten Tagen wurden für das deutsche Mittelgebirge dem Harz Schneeketten empfohlen. So können Glatteis und Nässe im Winter schnell die Rutschgefahr für Autofahrer erhöhen. Auch die Sicht ist durch Schnee, Nebel und Dunkelheit häufig beeinträchtigt. Wer in der kalten und dunklen Jahreszeit mit dem Pkw unterwegs ist, sollte besonders vorsichtig fahren. Spätestens jetzt gilt es, die Reifen zu wechseln. Oder das Fahrzeug in der Garage lassen. Zwar hat der Gesetzgeber keine Winterreifen-Pflicht eingeführt. Doch wenn die Situation es erfordert, sind entweder Ganzjahresreifen oder Winterreifen aufzuziehen. Spätestens bei Glatteis und Schnee ist die Fahrt mit Sommerreifen nicht zugelassen.

Vorbereitung auf die kalten Temperaturen

Neben dem möglichen Reifenwechsel sind weitere Vorkehrungen zu treffen. So sollte die Beleuchtung, die Batterie und die Scheibenwischer kontrolliert werden. Frostschutzmittel ist auf die Scheibenwaschanlage aufzufüllen. Denn ohne funktionierende Scheibenwaschanlage droht eine Verwarnung. Diese 5 Euro lassen sich besser in ein Frostschutzmittel investieren, als der Polizei zu überweisen. Darüber hinaus sind freie Scheiben ein wichtiges Sicherheitselement. Zusätzlich sollten Eiskratzer und Handfeger an Bord sein. Am besten eignet sich ein Modell aus Kunststoff mit einer rauen und einer glatten Kante, um die Eisschicht auf den Scheiben optimal zu entfernen. Doch aufgepasst beim Eiskratzen: Der Eiskratzer sollte nur mit mäßigem Druck über die Scheiben gleiten. Nur so können evtl. Schäden vermieden werden.

Längerer Bremsweg und rutschige Kurven

Wer sicher unterwegs sein möchte, sollte sein Fahrverhalten an die winterlichen Straßenverhältnisse anpassen. Nicht nur Eis und Schnee auf den Straßen, sondern auch der Wechsel zwischen glattem, rutschigem und trockenem Asphalt macht das Autofahren im Winter gefährlich. Besser ist es, die Geschwindigkeit anzupassen, vorausschauend zu fahren, genügend Abstand zu anderen Fahrzeugen zu halten. Um sicher anzukommen, sollte mehr Zeit für die Fahrt eingeplant werden. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, fährt möglichst in einen höheren Gang mit einer niedrigeren Drehzahl. Das führt zu einem besseren Halt auf der Straße und kann ganz nebenbei noch Kraftstoff einsparen, der im Winterbetrieb sowie höher ist. Hektik ist beim Autofahren sowieso kein guter Begleiter. So sollten ruckartige oder hektische Lenkbewegungen vermieden werden. Um von anderen Verkehrsteilnehmern besser gesehenzu werden, sollte auch tagsüber das Tagfahr- oder Abblendlicht eingeschaltet werden. Mit einer Bremsprobe auf freier Strecke lässt sich kontrolliert feststellen, wie das eigene Fahrzeug auf die sich geänderten Verkehrsbedingungen reagiert.

Freie Scheiben sind Pflicht

Häufig sind „Guckloch-Fahrer“ zu beobachten, die den Kopf hin und her recken, um aus ihrem kleinen Sichtfenster schauend vorsichtig um die Ecke biegen wollen. Das endet vielfach im Chaos. Zwar ist es mühsam, dass vollständig mit Schnee bedeckte Fahrzeug davon zu befreien. Doch diese paar Minuten sind sinnvoll investiert. Im § 23 der Straßenverkehrsordnung ist geregelt, dass Autofahrer dazu verpflichtet sind, dafür zu sorgen, dass ihre Sicht nicht beeinträchtigt ist. Die Scheiben und auch die Rückspiegel sollten also von Schnee und Eis befreit werden. Ebenso müssen die Kennzeichen sowie nach § 17 StVO Scheinwerfer, Rücklichter und Blinker frei sein. Der nachfolgende Verkehr darf nicht durch Schneelawinen oder Eisstücke etwa vom Autodach gefährdet werden. Natürlich können diese auch beim Bremsen auf die eigene Frontscheibe rutschen. Schnee auf der Motorhaube kann schnell die eigene Sicht beeinträchtigen, Schnee auf dem Kofferraumdeckel dem nächsten Auto auf die Windschutzscheibe geraten. Es empfiehlt sich also, das ganze Auto von Schnee und Eis zu befreien. Wer dies unterlässt, riskiert unter anderem ein Bußgeld und muss mit einer Teilschuld im Falle eines Unfalls rechnen.

Blitzeis

Wenn Regen auf eine gefrorene Fläche trifft, wird es spiegelglatt. So warnen insbesondere viele Rundfunksender oder auch sich selbst aktualisierende Navis vor Blitzeis. Autofahrer, die ins Rutschen geraten, können sich meist nicht auf technische Hilfsmittel wie das Antiblockiersystem (ABS) oder das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) verlassen. Doch manchmal kommen die Hinweise erst mit Zeitverzögerung an. So sollten Autofahrer auf die Fahrgeräusche achten. Bei vereister Straße sind die Abrollgeräusche der Reifen leiser, das Lenkverhalten und durchdrehende Reifen vermindern die Traktion. Jetzt heißt es dringend die Geschwindigkeit zu verringern. In besonderen Fällen sollten betroffene Autofahrer den nächsten Parkplatz aufsuchen und dort warten, bis die Streuwagen für Fahrsicherheit gesorgt haben. Bei der Weiterfahrt ist nun besonders der Verkehr zu beobachten, vorausschauend zu fahren und einen größeren Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern einzuhalten. Besonders auf Brücken, Kuppen, wenig befahrenen Straßen und in Waldgebieten kann es auch ohne Blitzeiswarnung zu rutschigen Stellen kommen. Am sichersten ist es immer noch, bei schwierigen Straßenverhältnis das Auto nicht zu nutzen.