Bei Sonne satt macht Camping Spaß

Wer als Camper Sonne, Strand und mehr genießen möchte, muss die richtigen Vorbereitungen treffen. Das heißt nicht nur Zelt prüfen. Bei Wohnmobilen und Wohnwagen kommt noch einiges mehr dazu, wie luckx – das magazin weiß und setzt den ersten Teil fort.

Routinen verbessern

Genauso wichtig wie das Zelt vor dem nächsten Urlaub einmal aufzubauen ist, mit dem Wohnmobil und Wohnwagen ein paar Runden zu drehen. Denn wer „nur“ mit dem PKW unterwegs ist, wird vom Fahrverhalten eines so großen Fahrzeuges überrascht. Da gilt es, Routinen zu schaffen. Das entspannt und bringt erst das richtige Urlaubs- und Freizeiterlebnis. Denn Wohnmobile unterscheiden sich deutlich von herkömmlichen Pkw – in Größe, Gewicht und Reaktion. Längere Bremswege, ein trägeres Lenkverhalten sowie der größere Wendekreis und die erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Seitenwind erfordern ein vorausschauendes und angepasstes Fahrverhalten. Gerade bei Leihfahrzeugen fehlt oft die nötige Übung im Umgang mit den Dimensionen und Fahreigenschaften. So empfiehtl sich vor der ersten Reise einige ausgiebige Probefahrt zu unternehmen. Idealerweise sollten auf verschiedene Straßentypen befahren werden. Außerdem sollte Rangieren, Rückwärtsfahren und Einparken geübt werden. Das Einüben von Fahrmanövern auf einem freien Gelände hilft dabei, ein sicheres Gefühl für Fahrzeugbreite, -höhe und -länge zu entwickeln. Auch das Befahren enger Straßen oder Kreisverkehre sollte im Vorfeld geübt werden. Wer auf zusätzliche Sicherheit setzen möchte, kann ein spezielles Fahrsicherheitstraining für Wohnmobile absolvieren. Diese Trainings vermitteln praxisnah den Umgang mit Gefahrensituationen wie Notbremsungen, Seitenwind oder Ausweichmanövern und sensibilisieren für die physikalischen Grenzen des Fahrzeugs. Zudem ist es ratsam, regelmäßig den toten Winkel zu kontrollieren und die Spiegel korrekt einzustellen – besonders bei größeren Aufbauten ohne Rückfahrkamera. Der Einsatz von Zusatzspiegeln oder Kamerasystemen kann die Übersicht beim Rangieren und Spurwechsel deutlich verbessern.

Rangieren bedarf viel Übersicht

Unfälle beim Einparken oder Rangieren sind besonders häufig – etwa auf engen Campingplätzen, bei schlechter Sicht oder unter Zeitdruck nach langer Anreise. Schäden entstehen oft durch Kollisionen mit Pollern, Mauern, Bäumen oder anderen Fahrzeugen. Auch der größere tote Winkel bei Wohnmobilen erhöht das Risiko. Technische Hilfsmittel wie Rückfahrkameras, Einparksensoren oder 360-Grad-Kamerasysteme erleichtern das Rangieren erheblich. Ebenso hilfreich ist eine zweite Person außerhalb des Fahrzeugs, die mit klaren Handzeichen einweist – vor allem bei Rückwärtsfahrten oder Wendemanövern in engen Bereichen. Vor dem Rangieren empfiehlt sich ein kurzer Rundgang um das Fahrzeug, um Hindernisse wie niedrige Pfosten, überhängende Äste oder unebene Bodenverhältnisse frühzeitig zu erkennen. Spiegelerweiterungen oder Zusatzkameras verbessern die Sicht nach hinten und zur Seite und sind besonders bei Fahrzeugen ohne serienmäßige Rückfahrtechnik sinnvoll. Auch bei kurzen Fahrmanövern sollte auf niedrige Anbauteile wie ausfahrbare Trittstufen oder Fahrradträger geachtet werden – sie sind häufige Kollisionspunkte bei Rangierunfällen.

Achtung Tunnel!

Wohnmobile sind deutlich höher als PKW. Das wird meist unterschätzt. Häufige Fehler für Schäden sind die ungewohnte, tatsächliche Höhe oder Breite des Fahrzeugs. Besonders bei Mietfahrzeugen oder durch montiertes Zubehör wie Dachboxen, Solarpanels oder Fahrradträger. Schäden an Brücken, Unterführungen, Tunneln oder engen Durchfahrten entstehen dabei oft durch Unachtsamkeit oder falsche Routenwahl. Eine gut sichtbare Notiz mit Fahrzeughöhe, -breite und -länge im Cockpit – etwa als Aufkleber im Sichtfeld – hilft, kritische Situationen zu vermeiden. Die tatsächlichen Abmessungen sollten inklusive aller Anbauten gemessen und notiert werden, da sie oft deutlich von den Herstellerangaben abweichen. Bei der Routenplanung unterstützen Navigationsgeräte oder Apps mit speziellen Wohnmobil-Profilen, die Durchfahrtshöhen, Gewichtsbeschränkungen und enge Straßen berücksichtigen. Zusätzlich empfiehlt sich, bereits im Vorfeld Informationen über die Infrastruktur am Reiseziel einzuholen – insbesondere bei Fahrten durch historische Ortskerne, Bergdörfer oder ländliche Regionen mit eingeschränkter Straßenführung. Auch bei scheinbar harmlosen Zufahrten zu Campingplätzen, Parkhäusern oder Tankstellen kann es zu Engstellen kommen. Spontane Abkürzungen oder Wendemanöver in unbekanntem Terrain sollten vermieden werden, wenn die Durchfahrtsverhältnisse unklar sind.

Auf die Reifen achten

Wohnmobilreifen sind besonderen Belastungen ausgesetzt: hohe Zuladung, lange Standzeiten und vergleichsweise geringe Fahrleistung fördern die Materialermüdung. Ein zu niedriger Reifendruck führt vor allem bei hoher Beladung zu übermäßiger Wärmeentwicklung – im schlimmsten Fall kommt es zum Reifenplatzer. Der Reifendruck sollte regelmäßig geprüft und an die tatsächliche Beladung angepasst werden – idealerweise vor jeder längeren Fahrt. Die vom Fahrzeug- oder Reifenhersteller empfohlenen Werte sind meist im Türrahmen, im Tankdeckel oder in der Betriebsanleitung angegeben. Ein Austausch der Reifen sollte spätestens nach sechs Jahren erfolgen – auch bei ausreichendem Profil. Das Reifenalter lässt sich über die vierstellige DOT-Nummer an der Reifenflanke ermitteln. Reifen mit dem Zusatz „CP“ (Camping) sind speziell für Wohnmobile ausgelegt und besser für höhere Lasten und längere Standzeiten geeignet. Vor Fahrtbeginn ist eine Sichtprüfung sinnvoll: Auf Risse, poröse Stellen, eingefahrene Gegenstände oder ungleichmäßigen Abrieb achten – Letzteres kann auf falschen Luftdruck oder Fahrwerksprobleme hinweisen. Auch das Reserverad sollte nicht vergessen werden und im betriebsbereiten Zustand sein.

Den richtigen Kraftstoff wählen

Besonders bei ungewohnten Fahrzeugen, Mietfahrzeugen oder unzureichend gekennzeichneten Einfüllstutzen kann es schnell zu Verwechslungen beim Tanken kommen. Häufige Ursache ist die Verwechslung von Diesel und Benzin, was bei modernen Einspritzsystemen zu erheblichen Motorschäden führen kann. In seltenen Fällen wird versehentlich Kraftstoff in den Frischwassertank gefüllt – etwa bei schlecht beschrifteten oder nahe beieinander liegenden Einfüllstutzen, wie sie bei älteren oder umgebauten Fahrzeugen vorkommen können. So ist es besonders wichtig, die Einfüllstutzen dauerhaft und eindeutig zu beschriften oder farblich markieren – idealerweise bereits bei der Fahrzeugübernahme kontrollieren. Zusätzlich kann eine optische Kennzeichnung (z. B. farbige Deckel oder Aufkleber) Verwechslungen vorbeugen. Kommt es dennoch zur Fehlbetankung, keinesfalls den Motor starten oder die Zündung einschalten – bereits kleinste Mengen des falschen Kraftstoffs im System können teure Schäden verursachen. In diesem Fall sollte sofort der Pannendienst kontaktiert werden, damit das Kraftstoffsystem fachgerecht entleert und gereinigt werden kann. Wurde Kraftstoff versehentlich in den Frischwassertank gefüllt, ist dieser vollständig zu entleeren und intensiv zu reinigen – idealerweise durch eine Fachwerkstatt. Eine Verwendung des Wassers ist in diesem Fall keinesfalls mehr möglich, auch nicht nach einer einfachen Spülung.

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