Winterfest

Camping war mal das Domizil von Älteren und Rentnern. Im Sommer wurde gern auf den Campingplatz der Urlaub verbracht. Im Winter war Ruhe. Doch als viele andere Altersgruppen und gesellschaftliche Gruppen das Draußensein für sich entdeckten, wurde Camping zum Ganzjahresurlaubserlebnis, wie luckx – das magazin recherchierte.

Auch im Winter unterwegs

So sind und mussten viele Campingplätze auch ihre Tore im Winter öffnen. Das ist zwar noch nicht überall so in Europa. Doch die Nachfrage nach Wintercamping wächst beständig. So ist Camping im Schnee zum Trend geworden. Immer mehr Urlauber zieht es auch in der kalten Jahreszeit auf Stellplätze in den Bergen oder an winterliche Seen. Einige Wohnwagen sind inzwischen sogar speziell für den Einsatz bei Minusgraden ausgerüstet. Und wer bei Frost und Schneefall unterwegs ist, sollte auf eine gute Isolierung des Aufbaus, isolierte Fenster und eine ausreichend dimensionierte Heizung achten. Bei Wohnmobilen mit integriertem Fahrerhaus kann Kälte eindringen, wenn die Fenster nicht mit Doppelverglasung ausgestattet sind. In diesem Fall helfen schwere Vorhänge oder Isoliermatten. Auch eine Fußbodenheizung erhöht den Komfort deutlich.

Vorbeugen beim Heizen

Im Winter ist der Gasverbrauch deutlich höher. Aus diesem Grund gehört ein Zweiflaschensystem mit automatischer Umschaltung zur Grundausstattung. Als Brennstoff sollte ein Propan-Butan-Gemisch verwendet werden, da dieses auch bei Minustemperaturen gasförmig bleibt. Ein elektrischer Regler-Heizer („EisEx“) verhindert zudem das Einfrieren der Gasanlage. Oder es wird gleich eine Dieselheizung verbaut. Bei der Auswahl eines Heizsystems sollten Camper auf Wasserheizungen achten, da diese für gleichmäßigere, leisere und zugfreie Wärme sorgen als Luftheizungen. Eine gute Dämmung, innenliegende oder gedämmte Wassertanks sowie eine effiziente Fußbodenheizung erhöhen den Komfort und die Sicherheit deutlich. Heizen mit Gas und Diesel ist in der Regel günstiger als Heizen mit Strom.

Auswahl des Fahrzeuges

Bereits 2019 hat der ADAC im österreichischen Ötztal spezielle Wintercaravans unter realen Bedingungen getestet. Das Ergebnis: Die Anschaffung lohnt sich für alle, die regelmäßig in der kalten Jahreszeit campen. Wer nur gelegentlich unterwegs ist, kommt auch mit einem herkömmlichen Modell zurecht, muss aber mit einem höheren Energieverbrauch und zusätzlichem Aufwand für Frostschutz rechnen. Die Ergebnisse der im ADAC Test geprüften Modelle Adria Alpina 663 UK, Fendt Diamant 560 SG, Hymer Eriba Nova SL 530 und Knaus Südwind 650 UDF Scandinavian Selection gelten nach wie vor als aussagekräftig. Da Wohnwagen eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren und mehr haben, ist der Test auch für den Gebrauchtmarkt weiterhin hochaktuell.

Reisevorbereitung fürs Wintercamping

Reservierung: Besonders beliebte Wintercampingplätze, etwa in den Alpen, sind oft früh ausgebucht, daher sollte rechtzeitig reserviert werden.

Winterreifen: Pflicht für Zugfahrzeug und Wohnmobil. Die Profiltiefe sollte mindestens 4, besser 5 Millimeter betragen. Schneeketten sind mitzunehmen.

Stellplatz: Gut geräumt und mit stabiler Unterlage für die Hubstützen wählen. Nach dem Abstützen die Handbremse lösen, um ein Festfrieren zu vermeiden.

Stromkabel: So verlegen, dass es nicht vom Schneepflug beschädigt wird.

Vorzelt: Dient als Wetterschutz und Trockenraum, um Feuchtigkeit im Innenraum zu vermeiden.

Belüftung: Öffnungen nicht zuschneien lassen. Dachluke leicht geöffnet halten, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.

Abwasser: Wenn der Tank unisoliert außen liegt, den Ablasshahn geöffnet lassen und das Wasser direkt in einen Eimer leiten.

Schnee auf dem Dach: Regelmäßig entfernen, da nasser Schnee schnell tonnenschwer werden kann.