Bewegungsmangel

Es kann uns nicht beruhigen, dass weltweit ein Bewegungsmangel der Menschen besteht. Schon 2018 hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlicht, dass 28% aller Erwachsenen auf der Welt und 81% der Jugendlichen inaktiv sind. Was nun zu tun ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Sport als Glücksformel?

Das bedeutet, wir alle bewegen uns nicht genug, um gesund zu bleiben. Ebenfalls veröffentlichte die WHO den Globalen Aktionsplan für körperliche Aktivität (GAPPA), einen Fahrplan dafür, wie die Länder diesen Trend zur Inaktivität bekämpfen können. Um die sportlichen Aktivitäten zu fördern, bringt sich auch die Sportartikelindustrie in diese Bewegungsinitiative ein. Das geschieht sicherlich auch teilweise aus eigenen Interessen. Doch insgesamt haben wir alle die Verantwortung, uns um unsere Gesundheit zu kümmern. Dabei liegen die Schwerpunkt darauf, wie geholfen werden kann, gesünder und aktiver zu werden, sei es durch körperliche Betätigung oder Sport. Darüber hinaus ist auch zu schauen, wie die Branche unterstützt, die umweltbelastenden Auswirkungen z.B. bei der Produktion von Sportartikeln zu reduzieren. Der Weltverband der Sportartikel-Industrie ist schon seit rund 15 Jahren aktiv, sich für mehr körperliche Aktivitäten einzusetzen. Leider hat sich in dieser Zeit die Zahl der Bewegungsmuffel nicht reduziert, sondern ist weltweit weiter angestiegen. Bewegungsmangel ist ein Problem, das zu groß ist, als dass es eine Regierung allein lösen könnte. Es ist zu groß für eine einzelne Sportmarke, um es zu lösen. Oder gar für die gesamte Branche. So sind Aktivitäten branchenübergreifend anzusetzen und mit anderen wichtigen Interessengruppen zusammenarbeiten. Nur so lässt sich das Niveau der körperlichen Aktivität erhöhen.

Folgen der Untätigkeit

Wenn das Niveau der Inaktivität bis 2030 so bleibt, ist heute schon abzusehen, werden 500 Millionen Menschen mehr krank werden. Die Kosten für die weltweiten öffentlichen Gesundheitssysteme belaufen sich schon jetzt auf 300 Milliarden US-Dollar. Die Auswirkungen auf die weltweite öffentliche Gesundheit liegen auf der Hand. Aus Sicht der Industrie bedeutet das, dass 500 Millionen Menschen weniger Sport treiben und natürlich auch deren Produkte nicht konsumieren werden. Und die 300 Milliarden US-Dollar, die aus dem System entnommen werden, um diese Menschen zu behandeln, bedeuten 300 Milliarden US-Dollar weniger, die in Lösungen investiert werden könnten, um das Problem von vornherein zu beheben, z. B. den Zugang zu Sport und körperlicher Betätigung zu verbessern und die Qualität des Sportunterrichts zu erhöhen. So entsteht eine Negativspirale: Je mehr Menschen krank sind, desto mehr Geld fließt aus dem Gesundheitsbudget in die Behandlung, und desto weniger Geld steht zur Verfügung, um in die Gesundheitsprävention und -förderung durch Sport und körperliche Betätigung zu investieren.

Körperliche Aktivität wird auf politischer Ebene oft übersehen, und die Botschaft, wie wichtig es ist, sich regelmäßig zu bewegen, kommt bei denen, die es am meisten brauchen, nicht an. Also ist ein Impuls erforderlich. Wir brauchen etwas, das die Menschen dazu bringt, die schockierenden Zahlen zu erkennen und zu begreifen, welches Risiko dies für eine nachhaltige Zukunft und die Auswirkungen auf künftige Generationen im Hinblick auf die öffentliche Gesundheit darstellt. Je mehr kranke Menschen wir haben, desto anfälliger sind sie für die Auswirkungen des Klimawandels. Wir befinden uns derzeit in einem negativen Rückkopplungskreislauf, und wir müssen jetzt gemeinsam mehr tun, um die nächste Generation zu schützen und ihr mehr Möglichkeiten zu bieten, aktiv zu sein.

Olympische Spiele als Impuls?

Doch schockierende Zahlen sind das eine. Die Wirkung ist meist nur sehr gering oder nur auf eine bestimmte Gruppe konzentriert, weil am nächsten Tag dieser Schock wieder vergessen wird. Wichtiger sind positive Impulse, die schöne Erlebnisse erzählen. Wie zum Beispiel die olympischen Spiele 2024 in Paris. Solche positiven Eindrücke vor dem TV-Gerät können auf der einen Seite dazu animieren, nach Paris und Frankreich zu reisen. Auf der anderen Seite sind sie auch Anregungen für körperliche Aktivitäten. Frankreich hat es vorgemacht, wie so etwas funktionieren kann. Auf Grundlage politischer Entscheidungen wurde der Sport und die körperliche Aktivität gefördert durch die Einrichtung von Sportzentren und Übungsmöglichkeiten in Parks. Initiative wurde ergriffen, Sportgruppen einzurichten. Insbesondere für ältere Jahrgänge. Der Gedanke hinter diesem Konzept: Je mehr und je länger wir Menschen sportlich aktiv sind, je mehr wir uns bewegen, insbesondere Schwimmen, Laufen und Radfahren sind fast überall möglich, desto intensiver schulen und fördern wir z.B. unsere Herz-Kreislauf-System. Denn Herz-Kreislauferkrankungen gehören zu den meisten Zivilisationserkrankungen weltweit. Sie sind weltweit die häufigste Todesursache und für eine erhebliche Zahl von Todesfällen und Behinderungen verantwortlich. Diese Erkrankungen belasten unser Gesundheitssystem am stärksten.

Es ist klar, dass die Sportartikel-Branche in erheblichem Umfang dazu beiträgt, mehr Menschen zu aktiver Bewegung zu bringen, sei es durch Produktinnovationen, Programme, Forschung oder Kommunikation. So kann die Bedeutung von mehr körperlicher Aktivität und Sport für die Verbesserung der Gesundheit stärker ins Bewusstsein von Politikern, Regierungen und anderen wichtigen Interessengruppen rücken, indem die Botschaft ankommt, dass dieses Problem gemeinsam angegangen werden muss.