Wohlbefinden

Egal welcher Tätigkeit wir nachgehen: Unser Wohlbefinden ist uns wichtig. Doch Stress, Zeitmangel und Übergewicht belastet uns sehr. Allein die Gedanken daran lassen unser Wohlbefinden schwinden. Wie wir es zurückbekommen können, hat luckx – das magazin recherchiert.

Belastung

Eigentlich ist es ganz einfach: volle Kalender, Dauerverfügbarkeit und Entscheidungsdruck werden drastisch reduziert. Dann bleibt genug Freiraum für die eigene Gesundheit. Doch wer macht, wer will das schon? Egal wie wir es drehen und wenden: im hektischen Arbeitsalltag bleibt fast alles auf der Strecke – bis der Körper die Reißleine zieht. Gewichtszunahme, Schlafprobleme und Erschöpfung sind oft erste Warnsignale. Denn wer immer nur funktioniert, verliert irgendwann den Zugang zu sich selbst. Nicht nur Top-Performer brauchen Strategien, um zwar leistungsfähig zu bleiben, aber gleichzeitig zu regenerieren.

Viele kennen das Problem: Sie haben bereits zahlreiche Abnehmversuche unternommen, doch ohne dauerhaften Erfolg. Das liegt in der Regel nicht an fehlender Disziplin, sondern am festgefahrenen Alltag. Meist sind die Betroffenen im Beruf absolute Top-Performer – doch sobald sie nach Hause kommen, ist ihre Energie wie weggeblasen. Der Hunger ist groß, sodass zum Abendessen häufig etwas Süßes oder Fettiges auf dem Teller landet. Auch der Morgen beginnt hektisch, sodass für Frühstück meist keine Zeit bleibt. Im Arbeitsalltag ersetzt Kaffee die Mahlzeit. Wenn überhaupt gegessen wird, dann eine Kleinigkeit am Schreibtisch. Bewegung und Sport geraten in den Hintergrund. Die Folge: Kleidung, die noch vor ein paar Jahren gut saß, spannt am Bauch. Hinzu kommt ein Gefühl ständiger Erschöpfung: Aufgrund der Dauerüberforderung reicht die Energie gerade so für das Nötigste. Und auch der Schlaf leidet, sodass die Betroffenen morgens kaum aus dem Bett kommen.

Ursachen und Gewohnheiten

Die Ursache für all diese Probleme ist das System, das wir verfolgen – ein System, das von uns verlangt, härter zu arbeiten, strenger zu sein, weniger zu essen und mehr zu trainieren. Der Glaube dahinter ist der, dass Abnehmen mit Verzicht und Disziplin verbunden sein muss. Doch genau dieser Gedanke führt die Betroffenen in einen Teufelskreis: Weil sie ständig am Limit sind, fehlt ihnen die Kraft, um durchzuhalten. Aus Rebellion verlangt ihr Körper das, was sie ihm entziehen, oft in Form von unkontrolliertem Naschen.

Die gute Nachricht ist: Gewohnheiten lassen sich ändern. Oft braucht es nur kleine, gezielte Anpassungen, um große Fortschritte zu erzielen. Den Schlüssel liefert die Verhaltenspsychologie. Ihr zufolge hat jede Gewohnheit vier Phasen: Auslösereiz, Verlangen, Reaktion und Belohnung. Mit dem Auslösereiz ist die Situation oder der Moment gemeint, der die Gewohnheit in Gang setzt. Es folgt das Verlangen, also das innere Bedürfnis, das uns zur Handlung motiviert. Mit der Reaktion ist die konkrete Handlung gemeint, die ergriffen wird, um das Verlangen zu stillen – gefolgt von der Belohnung, also dem Gefühl der Befriedigung, das unser Gehirn positiv abspeichert.

Reize und Belohnung

Nun ist es so: Sobald man mit einem Auslösereiz konfrontiert wird, erwartet das Gehirn bereits unbewusst die zugehörige Belohnung. Ein Beispiel dafür ist der Wunsch nach Entspannung auf der Couch nach einem stressigen Tag. Daraus entsteht das Verlangen nach einer Belohnung. So greift man zu Schokolade oder Chips, die für einen Moment die gewünschte Entlastung bringen, bis sich das schlechte Gewissen meldet. Jede Belohnung verstärkt diese Gewohnheitsschleife und festigt das Muster.

Glücklicherweise funktioniert dasselbe Schema auch bei positiven Gewohnheiten. Der Schlüssel zur Veränderung liegt darin, den Auslösereiz zu identifizieren, also den Moment, in dem das Bedürfnis nach einer Belohnung ausgelöst wird. So können Betroffene gesunde Alternativen etablieren. Ein Beispiel: Zur Mittagszeit signalisiert der Körper Hunger und Energiebedarf – ein klarer Auslösereiz. Daraus entsteht der Wunsch, auch die zweite Tageshälfte leistungsfähig zu bleiben, ohne in ein Nachmittagstief zu fallen. Statt nun zu einer schnellen Mahlzeit am Schreibtisch zu greifen, fällt die Wahl bewusst auf eine gesunde Alternative. Die Belohnung: Man fühlt sich fit, energiegeladen und produktiv.

Routinen ersetzen

Menschen, die ihre Gewohnheiten kennen, können ungesunde Muster durch bessere Routinen ersetzen. Schon kleine, stressfreie Änderungen helfen: Mehr Eiweiß in der Ernährung macht satt, schützt Muskeln und kurbelt den Stoffwechsel an. So baut man Fett ab, ohne ständig hungrig zu sein. Kohlenhydrate am Abend fördern erholsamen Schlaf und reduzieren Stress. Ein ausgewogenes Frühstück beugt Heißhunger vor. Statt langen Ausdauereinheiten reichen kurze, gezielte Bewegungsimpulse, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Auch ausreichend Nährstoffe unterstützen den Fettabbau. Wer diese Punkte beachtet, bleibt leistungsfähig, schläft besser, fühlt sich ausgeglichener und kann genießen, ohne zu verzichten.