Tür auf – ein- und aussteigen. Tür zu! Weiter geht die Fahrt zur nächsten Haltestelle. Nach zwei Minuten das gleiche Spiel: Tür auf – ein- und aussteigen. So ist der Rhythmus bei einem Stadtbus im Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV). Da sollte doch der Luftaustausch an den Haltestellen ausreichend sein um die Fahrgäste vor einer Viren-Infektion zu schützen. Doch anscheinend reicht dieser Luftaustausch nicht aus, wie luckx- das magazin erfuhr.
Lüftungsmodule mit Gebläsen und Luftfiltern
Der Luftaustausch muss sehr schnell erfolgen. Denn in so einem Stadtbus mit 12 Meter länge lassen sich rund 80 Personen befördern. Und die stehen meist dicht an dicht. Deshalb ist der Luftaustausch gerade in Spitzenzeiten dringend erforderlich. Mercedes-Benz will nun mit einem ganzen Bündel an Maßnahmen im Stadtbus die Ansteckungsgefahr im ÖPNV verringern. Mit einem Lüftungsmodul mit integrierten Gebläsen sowie Luftfiltern mit antiviraler Schutzfunktion auch für die Varianten ohne Klimaanlage. Bisher haben die Stuttgarter schon einiges auf die Beine gestellt, um den ÖPNV am Laufen zu halten. Ob Fahrerschutztür, kontaktlose Desinfektionsmittelspender oder antivirale Filter für die Klimaanlage: Seit Beginn der Pandemie COVID-19 engagiert sich Mercedes-Benz unter Hochdruck, damit Fahrgäste mit Omnibussen sicherer in die Schule, zur Arbeit oder zum Einkauf gelangen und für Busfahrer Infektionen möglichst vermieden werden.
Der neueste Schritt auf diesem Weg ist ein Lüftungsmodul mit integrierten Gebläsen und Luftfiltern mit antiviraler Schutzfunktion für Fahrzeuge ohne Fahrgastraum-Klimaanlage. Die Module werden unterhalb der serienmäßig elektrisch betätigten Dachluken montiert, zwei beim Solowagen und vier beim Gelenkbus.
Ein Modul mit vielen Funktionen
Die neuen Module bieten mehrere Funktionen für eine Be- und Entlüftung. Öffnet der Fahrer per Tastendruck im Cockpit die elektrisch betätigten Dachluken entgegen der Fahrtrichtung bei aktivierter Gebläse-Automatik, wird zur Belüftung Frischluft von außen und Umluft aus dem Fahrzeug angesaugt, gefiltert und als gefilterte Mischluft in den Fahrgastraum gefördert. Ohne Aktivierung des Ansauggebläses dienen die Dachluken als Entlüftung und unterstützen den schnellen Luftaustausch.
Öffnet der Fahrer die Dachluken in Fahrtrichtung, strömt Frischluft ungehindert von außen ein. Bei geschlossener Dachluke schließlich – zum Beispiel bei niedrigen Temperaturen in der kalten Jahreszeit – filtern die Module sehr wirkungsvoll bei laufenden Gebläsen die Umluft im Fahrgastraum.
Das System regelt eigenständig eine Gebläsedrehzahl ein, die maximale Luftleistung je Modul beläuft sich auf 1350 Kubikmeter pro Stunde. Daraus resultiert ein kompletter Luftwechsel im Fahrzeug in bis zu zwei Minuten.