Die Zukunft der Hotelbranche

Immer noch befinden sich viele von uns im Homeoffice. Ob Corona-Pandemie oder Bahnstreit: Berufsbedingte und touristische Reisen sind seit 18 Monaten deutlich reduziert und waren zwischenzeitlich sogar untersagt. Was für Auswirkungen hat das für den Tourismus insgesamt und insbesondere für die Hotellerie? Luckx – das magazin geht diesen Fragen nach.

Tourismus

Warum beschäftigt sich gerade luckx – das magazin als Freizeitmagazin mit diesen eher Wirtschaftsfragen? Die Antwort ist ziemlich einfach: Erstens lässt sich Wirtschaft und Freizeit nicht trennen. Denn ohne Einkommen keine Geschäfts- und Urlaubsreise. Darüber hinaus hat das Reisen nicht nur für die Bundesbürger eine hohe Bedeutung. Es steht in der Wichtigkeit noch weit vor Lebensmittel und Wohnen. Über 1,4 Milliarden Menschen waren im Jahr 2019 auf Reisen. Davon unternahmen allein die Deutschen über 70 Millionen Reisen. Zwar waren 2020 und dieses Jahr die Ansprüche etwas niedriger („Hauptsache weg“). Doch es wurde verstärkt nach gesundheitlich sicheren Reisen gefragt und dafür – das zeichnet sich heute schon ab – wurde auch mehr ausgegeben. So langsam kommt der Tourismus wieder in Schwung. Doch die Ansprüche der Reisenden steigen und bestimmen den Wandel in dieser Branche.

Mixed-Use-Immobilien und Hotel-Hybride

Insbesondere hatte und hat die Stadt-Hotellerie stark mit dem Corona-Virus zu kämpfen. Städtereisen finden fast nicht mehr statt. Insbesondere Geschäftsreisen wurden aufgrund der vermehrt abgehaltenen und weiterhin bevorzugten Kommunikationsform Video-Konferenzen reduziert. Aber auch Messen, Kongresse und viele weitere Events fanden und finden – wenn überhaupt – noch eingeschränkt statt. Hybrideformen bringen weniger Gäste in die Messestädte.

Um hier für etwas Ausgleich und Einnahmen zu sorgen, bieten Stadthotels aber auch Ferienresorts ihre Zimmer als Homeoffice an. Soweit so etwas in Deutschland geschieht, lässt sich das auch mit dem Arbeitgeber über eine sogenannte Remote-Work-Vereinbarung regeln. Doch sobald die Landesgrenzen überschritten werden, kommt die gesetzliche Regelung – insbesondere die Krankenversicherung – zum tragen. Wer im EU-Ausland arbeitet, benötigt eine sogenannte A1-Bescheinigung. Ob diese bei grenzüberschreitender Erwerbstätigkeit vorliegt, wird aktuell verstärkt kontrolliert. Die geänderte Verwaltungspraxis ist auf neue nationale Vorschriften zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und Lohndumping zurückzuführen.

So hat die Hotellerie auf verschieden Felder zu kämpfen. Wie kann, wie könnte es weitergehen? Welche Synergien lassen sich aus einem Mixed-Use-Ensembles aus Hostels, Serviced Apartments, Boutique-, Lifestyle-Hotel, Studenten-Wohnungen, Büros, Co-Working und F&B-Outlets überhaupt generieren? Können so neue nachhaltige Mikro-Cities mit eigener Community entstehen?

Klassische Hotelketten haben es durch solche Trends immer schwerer – und es drängen noch ganz andere, unerwartete Player in die Branche: vor allem knallhart fokussierte Technologie-Unternehmen. Sie sind bereits dabei, die Gewichte in der globalen Hospitality-Welt zu verschieben.

Das Gros der Branche hat an Geschäftsreisenden verdient. Doch immer mehr Investoren finden Geschmack an Ferienhotels (Resorts). Deshalb verabschieden sich Gruppen sogar offiziell vom Cityhotel-Geschäft. Oder Branchenfremde wie Einzelhändler kaufen sich eine Resorthotel-Gruppe. Wer jetzt noch mehr Privatsphäre bietet, kann sogar Airbnb in die Schranken weisen.

Digitalisierung, Technologien und Mitarbeiter

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass wir in kurzer Zeit doch mehr bewegen können, als wir bisher immer angenommen haben. So hat in vielen Branchen die Digitalisierung Einzug gehalten. Technologien wurden verwandt, die viele Jahre bekannt, aber ungenutzt in der „Schublade“ lauerten. Auch wurde und wird viel über Künstliche Intelligenz (KI) diskutiert. Doch was nützt KI, wenn es an natürlichen Ressourcen mangelt. Sei es am Wissen oder einfach nur an den Menschen, die in der Gastronomie und Hotellerie für den reibungslosen Ablauf sorgen. Viele Mitarbeiter haben sich in anderen Branchen umgeschaut, einen Job gefunden und sind unwiederbringlich für diese Branche verloren gegangen. Wer in diesem Dienstleistungsbereich jetzt noch arbeitet, erwartet künftig auch eine angemessene Entlohnung. Das bedeutet für die Gäste: Die Preise in der Gastronomie und Hotellerie werden steigen / müssen.

Doch wie soll, wie wird es weiter gehen? Welche Angebote kann der Tourismus Mitarbeitern und Gästen machen? Es werden vorhandene Konzepte auf den Prüfstand gestellt und neue entwickelt. Wie so etwas aussehen, wird sicherlich auf dem Hospitality Gipfel in Zürich präsentiert. Weiter Infos unter: https://cj-network.de/hospitality-gipfel-zuerich/