Wandel in der Bio-Lebensmittelwirtschaft

Die Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte hatte immer große Ziele in der Bio-Lebensmittelproduktion. Dazu soll die Fläche auf zuerst 20 Prozent (unter Renate Künast) bis heute 30 Prozent (unter Cem Özdemir) ausgeweitet werden. Was das für die Bio-Produkte bedeutet, hat luckx – das magazin recherchiert.

Bio-Lebensmittel

Aktuell sind rund 12 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche als Öko-Anbaufläche ausgewiesen. Das reicht genauso wenig zur Versorgung der Deutschen Bevölkerung wie die konventionell bewirtschaftete Fläche. So ist es heute nicht absehbar, wie die Versorgung mit Bio-Produkten überhaupt erfolgen kann. Also bleibt weiterhin nur der Import vom Bio-Lebensmitteln. Welche Herausforderungen beim Bio-Anbau zu bewältigen sind, wird jedes Jahr auf der Messe Biofach in Nürnberg diskutiert. Dieses Jahr treffen sich die Akteure vom 11. bis 14. Februar 2025 in den Nürnberger Messehallen. „Die BIOFACH ist der Ort, an dem die Bio-Community alljährlich und gemeinsam die ökologische Transformation vorantreibt. Hier in Nürnberg, sowie digital, bringt sie Pioniere, Experten, Ideensuchende und Start-ups zusammen.“, erklärt Dominik Dietz, Veranstaltungsleiter BIOFACH. „Für 2025 haben wir einige Neuerungen geplant. Zum Beispiel bekommen die für eine nachhaltige Zukunft so wichtigen Trends und Innovationen einen noch größeren Fokus. Außerdem haben wir das spezifische Angebot für Zielgruppen wie dem Handel oder Vertreter der Außer-Haus-Verpflegung, ausgebaut.“, ergänzt Dietz.

Außer-Haus Verpflegung

Bei der ökologischen Transformation hin zu mehr Bio auf den Tellern weltweit, spielt die Außer-Haus-Verpflegung eine große Rolle. Hier liegt enormes Potential für einen nachhaltigen Wandel des Ernährungssystems. Die Politik stellt in vielen Ländern bereits die Weichen, doch Preissteigerungen oder der Fachkräftemangel stellen Gastronomen weiterhin vor Herausforderungen. Die Messe Biofach sieht es als eine wesentliche Aufgabe, die Vernetzung in der Außer-Haus-Verpflegung anzustoßen. Nach Ansicht der Messeverantwortlichen lassen sich kreativee Lösungsansätze, Ideen und geballtes Wissen während der Messelaufzeit insbesondere im Kongressprogramm finden. Mit dem Treffpunkt HoReCa – GV & Gastroetablierte Fläche, bietet Nürnberg neu „Bio außer Haus“ noch mehr Raum, um ins Gespräch zu kommen. Zur BIOFACH 2025 zählen zu den weiteren Angeboten für die Außer-Haus-Verpflegung beispielsweise Live-Cookings, Best-Practice-Beispiele und vielfältige Vorträge. Zudem bietet der Kongress mit unzähligen Themenpanels und das interaktive SustainableFutureLab einen Ort für den Wissenstransfer.

Bio im Lebensmittelhandel

Die Transformation in der Lebensmittelbranche stellt den Handel vor große Herausforderungen. Für die immer besser informierten Kundinnen und Kunden steigt neben dem Preis die Bedeutung von Themen wie Gesundheit und Geschmack, aber auch nachhaltigem Konsum. Das Spannungsfeld zwischen Fachhandel, Lebensmitteleinzelhandel und Discountern bildet ein dynamisches Wettbewerbsumfeld. In den unterschiedlichen Rahmenprogrammen für Händlerinnen und Händler stellt die BIOFACH 2025 Zukunftskonzepte vor. Themen rund um die Herausforderungen und Bedarfe des Handels finden sie in kommunikativen und interaktiven Formaten.

Dabei ist den handelnden Personen klar, dass eine ökologische Transformation des Ernährungssystems nur dann gelingt, wenn der gesamte Lebensmittelkreislauf betrachtet wird – vom Acker bis zum Teller, vom Teller bis in den Wiederverwertungskreislauf. Hierbei sind kreative Ideen gefragt. Dazu stellen Aussteller und Experten nachhaltige Lösungen und Produktinnovationen vor. Am Neuheitenstand finden Besucher eine kompakte Übersicht der angemeldeten Marktneuheiten. Deutsche Start-ups präsentieren sich am vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Gemeinschaftsstand „Young Innovators“. Die „International Newcomers“ zeigen, was die internationale Bio-Start-up Szene zu bieten hat. Um kreative Ideen zu fördern haben junge Unternehmen darüber hinaus die Möglichkeit, ihre Ideen und Produkte vor dem globalen Fachpublikum zu präsentieren. Die Bio-Community ist bereits in den Wochen vor der Messe gefragt. In einem Voting entscheiden sie darüber, welche Start-ups im Februar auf der Messe vor einer hochkarätig besetzen Fachjury aus den Bereichen Lebensmitteleinzelhandel, Bio-Fachhandel und Drogerie ihr Produkt pitchen und im Finale um den BIOFACH Start-up Award antreten dürfen.

Alternative und vollwertige Lebensmittel

Fehlen darf auf so einer Messe nicht die vegane Erlebniswelt. Sie wandelt sich in dieser Ausgabe zur Erlebniswelt PLANETARY HEALTH. Mit dem neuen Namen erhält sie auch ein angepasstes Konzept, welches in Kooperation mit AöL (Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller) und GFC (Good Food Collective) ausgearbeitet und umgesetzt wird. Neben veganen Lebensmitteln stehen die Themen alternative Proteinquellen und Vollwert im Fokus. Gemeinsam gestalten die Partner ein interaktives Programm, welches den Bereich Planetary Health umfassend aufgreift. Dazu zählen Expertenvorträge, Live-Cookings, Panels und Quiz-Shows.