Gesundheit beschränkt sich ja nicht nur auf den körperlichen Zustand. Ebenfalls sind geistige und soziale Gesundheit, die unser Wohlbefinden bestimmen. Wenn es darum geht, gesund zu bleiben, spielen Sport und Bewegung eine wichtige Rolle. Wie das gelingt, hat luckx – das magazin recherchiert.
Bewusstsein für gemeinsame Ziele
Sport und Gesundheit haben ein gemeinsames Ziel: ein langes und erfülltes Leben. Denn ohne Gesundheit ist das Leben schwer erträglich. Das Bewusstsein dafür ist bei den Menschen, aber auch bei Unternehmen und Organisationen gestiegen. Doch unsere Umwelt ist durch Verschmutzung und regionale sowie globale Krisen gekennzeichnet. So müssen wir uns mit diesen Multikrisen auseinandersetzen. Diese Lebensrealitäten erfordern bei vielen einen erhöhten Bedarf an Dienstleistungen als auch die Entwicklung neuer, ganzheitlicher Lösungen, beispielsweise im Bereich der psychischen Gesundheit. Der Gesundheitsmarkt boomt. So werden entsprechende ganzheitliche Fitnesskonzepte angeboten. Dieser Gesundheitsmarkt boomt vor allem in der westlichen Welt.
Einkommensverhältnisse bestimmen die Gesundheit
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet über 1,8 Milliarden Menschen, die sich weltweit zu wenig bewegen und erreichen nicht das empfohlene Maß an körperlicher Aktivität. Inaktivität ist der viertgrößte Risikofaktor für einen frühen Tod und jedes Jahr für 3,2 Millionen Todesfälle verantwortlich. Der Grad der körperlichen Inaktivität ist regional unterschiedlich. In Ländern mit hohem Einkommen ist er mehr als doppelt so hoch wie in Ländern mit niedrigem Einkommen. In Deutschland sind die Zahlen bereits in jungen Jahren dramatisch: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren bewegen sich nicht ausreichend. Daraus ergeben sich langfristige und kostspielige Folgen für die Gesundheitssysteme. Das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes steigt bei Bewegungsmangel und betrifft zunehmend auch jüngere Menschen. Wer sich zu wenig bewegt, riskiert außerdem Arthrose, Rückenschmerzen oder Gelenkbeschwerden, aber auch psychische Erkrankungen wie Demenz oder Depressionen. Die WHO schätzt, dass die Behandlung von Erkrankungen, die auf Bewegungsmangel zurückzuführen sind, bis 2030 weltweit rund 27 Milliarden Dollar kosten wird.
Prävention
Prävention und Gesundheitsförderung sind ein wichtiger Bestandteil des Gesundheitssektors – und gewinnen angesichts dieser Zahlen immer mehr an Bedeutung. Sie können die Kosten für die Behandlung und Bekämpfung von Krankheiten nachhaltig senken und zugleich zu einer höheren Lebensqualität führen. Zwischen dem Sport- und dem Gesundheitsmarkt bestehen natürliche Synergien, insbesondere dank eines gemeinsamen Ziels: die Förderung der Aktivität und damit des allgemeinen Wohlbefindens. Das hat auch der Weltverband der Sportartikelindustrie (WFSGI) erkannt, und eine gemeinsame Initiative entwickelt. Ziel ist es, ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen, die Zusammenarbeit innerhalb der Branche zu fördern und Unterstützung von Regierungen zu gewinnen. Aber diese Förderung muss branchenübergreifend angefasst werden.
Gesundheit ganzheitlich verstehen
Konsumenten betrachten ihre Gesundheit zunehmend ganzheitlich und erkennen, dass körperliche Aktivität, Ernährung und allgemeines Wohlbefinden zusammenhängen. So könnte zum Beispiel der Sportfachhandel auch eine Anlaufstelle für Gesundheitsberatung sein. Aktuell erfüllt er diese aber nicht, weil meist die Kompetenz in der Gesundheitsberatung fehlt. Auch Sportvereine, die engsten Partner des Handels, könnten diese Aufgabe übernehmen. Zwar funktioniert dies bereits in vielen Vereinen. Doch meist konzentriert sich die Beratung auf die Sportart ohne den gesundheitlichen Aspekt zu beleuchten. Vereine könnten gerade an der Schnittstelle Sportausübung und Gesundheitswissen viel zur Gesundheitsförderung beitragen. Hier sind wiederum die Krankenkassen und deren Kompetenz in der Anerkennung von sportlicher Tätigkeit und Bewegung zur Gesundheiterhaltung gefragt. Mit zum Beispiel der Anerkennung von geführten Wanderungen und Heilklimawanderung in Kurorten lassen sich viele Menschen niedrigschwellig zur Bewegung animieren.
Neben der Integration von Gesundheitsangeboten und -lösungen ist auch das Thema Ernährung ein Wachstumsmarkt, denn Nahrungsergänzungsmittel und Ernährungspläne haben mittlerweile den Weg aus ihrer Nische zwischen Bodybuilding und Marathon in eine breitere Zielgruppe gefunden. So sind 63% der Sportnahrungskonsumenten an einer Verbesserung ihres allgemeinen Gesundheitszustandes interessiert, während 39% eine Leistungssteigerung anstreben. Sport, Bewegung und Gesundheit ganzheitlicher zu denken und als ganzheitlicher Lösungsanbieter ein gemeinsamer Ansprechpartner zu sein, bietet also Zukunftschancen im Verein, Sportfachhandel, Kurorten und Unternehmen.