Einsamkeit

Herbst mit Nebel, Winter mit Dunkelheit: Alles dies kann auf die Stimmung drücken. Wer dann noch ohne Familie und Freunde dasteht, kann schnell in die Einsamkeitsfalle landen. Wie damit umgegangen werden kann, hat luckx – das magazin recherchiert.

Wege aus der Einsamkeit

Anscheinend ist das Thema Einsamkeit häufiger zu beobachten, als uns allen bekannt ist. Das ergab eine aktuelle Studie. Schon die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Einsamkeit inzwischen als „Pandemie des 21. Jahrhunderts“. Zwar ist Einsamkeit an sich keine Erkrankung, sie kann jedoch ein ernstes Warnsignal sein. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit rückt dieses Thema wieder stärker in den Fokus. So fühlen sich 34 Prozent der 14- bis 34-Jährigen in Deutschland regelmäßig einsam. Nur acht Prozent geben an, dieses Gefühl gar nicht zu kennen. Für die repräsentative Studie wurden mehr als 1.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Alter von 14 bis 34 Jahren befragt. Die Studienergebnisse zeichnen ein gespaltenes Bild: Einerseits sind junge Menschen so stark vernetzt wie keine Generation zuvor, andererseits fehlt es ihnen oft an zwischenmenschlichen Kontakten. So verbringt die Hälfte derjenigen, die sich zumindest gelegentlich einsam fühlen, mehr Zeit online als im direkten Kontakt mit anderen Menschen. So bieten Krankenversicherer als auch Sportvereine Wege aus der Einsamkeit an. Unter anderem wurde ein Stresstelefon sowie eine App „harmony my life“ mit über 250 psychologisch fundierten Selbsthilfe-Videos, darunter auch zum Thema Einsamkeit, bereitgestellt. Wichtig ist dabei ein niedrigschwelliges Angebot sowie vertrauliche Erreichbarkeit. Darüber hinaus sind gemeinschaftlicher Aktivitäten bedeutsam. Denn Einsamkeit lässt sich nicht am Bildschirm besiegen. Wer beispielsweise im (Sport-)Verein aktiv ist, stärkt nicht nur seine soziale, sondern auch seine seelische und körperliche Gesundheit.

Weitere Ergebnisse

Besonders häufig äußern die Befragten, dass ihnen offene Gespräche über Gefühle und Probleme schwerfallen (63 Prozent). Wenn Stress, Sorgen oder Ängste überhandnehmen, ziehen sich viele zurück (58 Prozent). Oft fehlen stressbedingt Zeit und Energie für echte Begegnungen. Viele sind auch nicht mehr geübt darin, persönliche Kontakte zu pflegen. Einsamkeit ist bei jungen Menschen tatsächlich kein Randphänomen mehr. Auch der Mangel an Sozialkontakten wirkt sich nicht nur auf die Psyche aus. Die Folgen sind tiefgreifender und machen sich auch körperlich bemerkbar. Chronischer sozialer Rückzug erhöht das Stressniveau, beeinträchtigt den Schlaf, schwächt das Immunsystem und kann sogar zu chronischen Schmerzen oder Depressionen führen.

Über die Studie

Die vivida bkk und die Stiftung „Die Gesundarbeiter – Zukunftsverantwortung Gesundheit“ haben im September 2025 die Studie „Zukunft Gesundheit 2025“ in Auftrag gegeben. Befragt wurden 1.014 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Alter zwischen 14 und 34 Jahren. Die repräsentative Online-Erhebung beleuchtet die Einstellungen und das Verhalten junger Menschen in Bezug auf die Themen Glück, Gesundheit, Stress, Ernährung und Prävention.