Entgiftung

Am Aschermittwoch ist alles vorbei! Tatsächlich? Zwar tragen die Karnevalisten den Karneval zu Grabe. Doch die Vorfreude auf die nächste Session lässt sie hoffen. Zuerst beginnt aber die Fastenzeit, die bis Ostern dauern soll. Ob der Frühjahrsputz unserem Körper gut tut, hat luckx – das magazin recherchiert.

Frühjahrsputz für den Körper

Nun lässt sich innerlich nicht dem Staubwirbel wedeln. Deshalb ist es im übertragenen Sinne sinnvoll, jährlich einmal den Körper zu Entgiftung. Ob das nun genau sieben Wochen bis Ostern sein müssen oder ob eine ein ganz anderer Zeitraum und Zeitrahmen sein kann, bleibt jeden selbst überlassen. Doch mit dem Aschermittwoch beginnt in der katholischen Kirche traditionell die Fastenzeit. Ob es tatsächlich eine Erholung für den Körper sein kann oder wird, empfindet jeder bestimmt anders. Ob vielleicht ein Tag pro Woche ebenfalls genügen kann, ist eine persönliche Entscheidung. Jedenfalls soll es eine Erholung für Körper, Geist und Seele sein und einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen.

Rund ums Fasten gibt es eine Vielzahl von Begriffen, die oftmals synonym verwendet werden, obwohl sie es streng genommen nicht sind. Detox steht kurz für Detoxifikation. Es handelt sich um einen Anglizismus, der eine Reihe von Kuren zur vermeintlichen Entgiftung des Körpers beinhaltet. Im Wesentlichen versteht man unter Detox temporäre Verhaltensumstellungen oder Anwendungen, die darauf abzielen, den Körper von Giftstoffen, sogenannten „Schlacken“, zu befreien. Schlacken sind Stoffe, die beim Stoffwechselprozess entstehen und sich ungewollt im Körper festsetzen. Dementsprechend möchte die Entschlackung diese giftigen Stoffe wieder aus dem Körper ausleiten. Der Begriff Schlacken könnte jedoch fragwürdig sein, weil niemand genau erklären kann, wo sich besagte Giftstoffe im Körper befinden. Es ist anscheinend ein akademische Problem. Die klassische Entgiftung bezieht sich auf die natürlichen Prozesse des Körpers, die zur Ausscheidung von Schadstoffen führen. Der wissenschaftlich geprägte Begriff der Entgiftung wird durch Leber, Nieren, Darm und Haut bewerkstelligt.

Diät- & Ernährungstipps

Entgiftung oder Entschlackung findet grundsätzlich mit der Ernährung an. Denn eine gesunde Ernährung ist das A und O. So erscheint selber kochen immer noch die gesündeste Art der Ernährung. Dabei sollte aus ökologischen Gründen auf Nahrungsmittel geachtet werden, die aus der direkten Umgebung kommen. Diese Ernährung sollte biologisch dynamisch sein, möglichst fleischarm und maximal abwechslungsreich. Doch wie vieles im Leben ist das einfacher gesagt als getan. Die Realität sieht so aus, dass der Durchschnittsbürger zu viel Zucker, Salz, Fleisch, Alkohol oder Kaffee zu sich nimmt. Zudem ist die Lebensmittelqualität durch industriellen Anbau, hohe Züchtung und Bodenausbeutung erheblich schlechter geworden. Was tun? Die dadurch entstehenden Mangelzustände können durch Detox-Tees und Nahrungsergänzungsmittel wieder aufgefangen werden. Auf diese Weise können fehlendes Magnesium, Coenzym Q 10, Vitamin B-Komplex, Vitamin D und Selen dem Körper zugeführt werden. Dabei lässt sich die Ernährung auf einen einfachen Nenner bringen: Was man rein steckt, bekommt man wieder raus.

In einer speziellen Diät kann man positive Auswirkungen auf den Organismus erzeugen. Dabei wird auf Zucker, Alkohol, Geschmacksverstärker, künstliche Aromastoffe, Kohlenhydrate (außer Kartoffeln), industrielle Nahrung und Kaffee verzichtet. Danach ändern sich die gesamten Stoffwechselparameter. Blutdruck, Cholesterin und Zuckerspiegel sinken und das Allgemeinbefinden erhöht sich erheblich.

Diät im Alltag unterbringen

So eine Diät, wo selbst gekocht werden soll, lässt sich in unserer Lebenswelt nur schwerlich unterbringen. So ist bekannt, dass das Fördern von Leber und Niere sowie einer guten Darmfunktion von wesentlicher Bedeutung, um einerseits einer Vergiftung vorzubeugen und andererseits Schadstoffe auszuleiten. Dies funktioniert durch einfache Umstellungen im Alltag beim Ernährungs- und Bewegungsverhalten. Beispielsweise lässt sich durch das Essen bitterer Dinge die Ausscheidung der Leber fördern und die Verdauung verbessern. Unbedingt beachten werden soll, das genug getrunken wird. Die Faustregel lautet „30 ml pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag“. Das bedeutet konkret, dass ein 80 kg schwerer Mensch 2,4 l Wasser täglich trinken sollte. Damit wird der Niere geholfen, Giftstoffe auszuscheiden. Des Weiteren sollten viele basische Nahrungsmittel und Ballaststoffe gegessen werden, denn diese binden Toxine, die in der Nahrung vorhanden sind. Wenn möglich, sollte man auf Weißmehl und Zucker verzichten, denn das belastet Nervensystem und die Gefäße in besonderem Maße.

Ebenfalls darf die Bewegung nicht vernachlässigt werden. Sie hilft dem Körper, sich selbst zu helfen. Durch regelmäßige Bewegung und Sport funktioniert unsere Haut als ein Entgiftungsorgan. Denn beim „Schwitzen“ werden übermäßige Salze aus dem Körper ausgeschieden. Von ärztlicher Seite wird eine Mindestbewegungsmenge von 10.000 Schritten am Tag empfohlen.

Ist das alles notwendig?

Nun ist jeder seines Glückes Schmied. Das gilt für den Körper. Und wenn die Körperorgane helfen, ihn zu entgiftet, bleibt noch anderer Ballast übrig. Das betrifft unsere Seele und den Geist. Auch beide sollten schädlichen Ballast abwerfen. Wer sich dann für einen Tag (oder mehr) aus der Medienwelt sowie dem beruflichem Umfeld zurückzieht, kann schon manches Gutes tun. Ein Medien-Detox, ein Verzicht auf Smartphone, Internet und TV kann Wunder bewirken. Ein langer Strandspaziergang, ein Lauf durch den Wald, eine Wanderung in den Bergen oder sonst etwas vergleichbares kann ebenfalls für „Entgiftung“ sorgen. Diese Umstellung (einmal pro Woche!) ist am Anfang oft schwieriger als der Verzicht auf einen Schweinebraten mit Knödeln. Doch die Erfahrung zeigt, dass sich dadurch das allgemeine Wohlbefinden verbessert.

Trotz allem fragen sich viele Menschen, ob bei ihnen selbst Bedarf nach einer Entgiftung besteht. Das ist meist nicht so einfach zu beantworten. Viele von uns haben verlernt, in den Körper hineinzuhören. So können gerade Achtsamkeit und Beobachtung bei sich oder nahestehenden Menschen zur Erkenntnis verhelfen. Meist erkennt man den Bedarf daran, wenn man sich gestresst und ständig müde fühlt, die Belastbarkeit abnimmt, man außerdem eine schlechte Verdauung hat und häufig unkonzentriert ist. Die Entgiftung besteht hier aus genügend Schlaf, einer guter Ernährung und ausreichend Flüssigkeitsaufnahme.