Es ist kein Spiel mit dem Feuer, aber ein Spiel mit den Kosten. Auch wenn es nur sehr unscheinbar ist, so lassen sich schnell im Winter die Lücken bei der Hausisolierung erkennen. Da, wo der Schnee geschmolzen ist, besteht Handlungsbedarf, meint luckx – das magazin.
Wärmedämmung
In der kalten Jahreszeit soll die Wärmedämmung gewährleisten, dass – je nach Raum – eine angenehme Raumtemperatur von 20 – 22° C mit minimalem Energieaufwand für die Beheizung erreicht und gehalten wird. Und das auch, wenn draußen mal -10° C gemessen werden. Diese Temperaturdifferenz innen/außen von 30° C und mehr stellt die Dämmung vor eine Herausforderung. Im Sommer kann dieser Temperaturunterschied auch weit höher sein, wenn die Wärmedämmung für erträgliche Raumtemperaturen trotz intensiver Sonneneinstrahlung sorgen soll.
Doch nicht überall ist es so einfach, wie es aktuell im Harz und anderen Mittelgebirgen deutlich wird. Bei Temperaturen unter Null Grad Celsius und Schnee auf den Dächern lässt sich schnell ausmachen, welcher Hauseigentümer dringend an seiner Isolierung arbeiten sollte. Denn nichts ist so offensichtlich, wie ein schneefreies Dach, wenn bei anderen Häusern noch die Schneedecke intakt ist. Auch zeichnet sich auf der Dachfläche der Grundriss der Wohnung ab.
Die Gebäudehülle sanieren
Nun ist es immer einfach gesagt und verordnet, dass Energie eingespart werden muss. Da soll die Gebäudehülle nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) einen Schwerpunkt bilden. Doch eine Studie der KfW zeigte schon vor Jahren, dass dieser Effekt nicht in diesem Maße eintritt, wie immer vermutet wird. Wer sein „klein Häuschen“ in eine „Decke hüllen“ will, sollte schon einmal rund 80 bis 100 tausend Euro bereit legen. Denn mit diesen Kosten muss ein Sanierer rechnen. Davon kann er zwar einen Teil auf die Mieter verteilen. Diese Kosten stehen aber in keinem Verhältnis zu den ersparten Heizkosten. Das GEG fordert einen U-Wert für die Dämmung von 0,24 W/(m²K) für den Neubau bzw. die Sanierung von Wohngebäuden bei der Gebäudehülle – also gedeckte Steildächer und Wände – vorgeschrieben. Bei Flachdächern mit Abdichtung muss sogar ein U-Wert von 0,20 W/(m²K) erreicht werden. Je niedriger dieser Wärmedurchgangskoeffizient ist, desto weniger Wärmeenergie verliert das Gebäude und desto besser ist das Raumklima. Förderfähig sind Maßnahmen zur Wärmedämmung, wenn damit ein Wert von 0,14W/(m²K) oder niedriger erreicht wird.
Wärmebrücken beseitigen
Die sich auf manchen Dächern im Winter fehlende Raureif- und Schneebedeckung können ein erstes Anzeichen auf Wärmebrücken sein. Solche Wärmebrücken entstehen beispielsweise, wenn der Anschluss von Dämmung und/oder Dampfsperren an Fenstern nicht optimal ist. Ein häufiger Fehler, der beim Einbau oder Fenstertausch durch Heimwerker auftritt. Auch der oberste Dachbereich, der First, ist auf manchen Dachflächen binnen kürzester Zeit schneefrei. Dies könnte ebenfalls ein Hinweis auf eine nicht lückenlose homogene Dämmschicht sein.
So sollten Immobilieneigentümer sich die Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik der Dämmung einmal genauer anschauen. So manche Lücke lässt sich auch als Heimwerker schnell erkennen. Warum? Weil Wärmebrücken die Bereiche der größten Temperaturdifferenzen darstellen. Außerdem können sie die „Quellen“ für Tauwasserbildung sein. Dieses Tauwasser – umgangssprachlich auch als Kondenswasser bezeichnet – führt in der Folge oft zu Schimmelbildung. Jahrelang kann sich dieser Schimmel unbemerkt in der Dämmschicht ausbreiten, bis in den Schrägen der Dachräume oder rund um Dachfenster erste Anzeichen sichtbar werden. Die beste Vorbeugung vor einer dann meist unumgänglichen teuren Komplettsanierung ist es, alle Maßnahmen der Wärmedämmung und Arbeiten an und rund um alle Komponenten des Daches prüfen zu lassen. Dabei können Dachdecker hilfreich sein. Das erspart unnötig hohe Heizkosten und vermeidbare Dach-Reparaturen. Wer es genauer haben möchte, sollte seine Immobilie einmal zu einer passenden Gelegenheit wie jetzt im Winter mit einer Wärmebildkamera begutachten zu lassen. Dabei steht dann nicht nur das Dach im Fokus, sondern die gesamte Gebäudehülle. Das ist insbesondere vor einer anstehenden Sanierungsmaßnahme sinnvoll. So lassen sich Schwerpunkte der Maßnahmen setzen. Und handwerklich geschickte Hauseigentümer können sich selbst an die Innendachdämmung wagen.