Investitionen in die Bildung werden seit Jahrzehnten vernachlässigt. Dabei ist es insbesondere für Deutschland wichtig. Denn nur hervorragend Ausgebildete sind in der Lage, den deutschen Lebensstandard zu erhalten. Dabei ist die Bildungsumgebung besonders wichtig für den Erfolg, meint luckx – das magazin uns setzt die Beiträge hier und hier fort.
Schneller einfach bauen
Ein vielversprechender Weg, um Bauprojekte im Bildungsbereich deutlich zu beschleunigen, zeigt sich auch mit dem Gebäudetyp E, einem innovativen Baukonzept, das Bayern bereits erfolgreich vorantreibt. E steht dabei für einfach und effizient und verfolgt das Ziel, Schulgebäude modular, flexibel und standardisiert zu planen. Durch ihn lassen sich Bauzeiten verkürzen, Kosten senken und gleichzeitig moderne, pädagogisch hochwertige Lernumgebungen schaffen. Die modulare Bauweise erlaubt es, Gebäude schnell an wechselnde Schülerzahlen anzupassen und energetische sowie funktionale Anforderungen zu erfüllen. Doch warum setzt man das, was in der Theorie so einfach und sinnvoll klingt, nicht flächendeckend in ganz Deutschland ein? „Dort fehlen bislang noch die rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen, um ähnliche Modelle umzusetzen. Eine bundesweite Anwendung erfordert noch umfangreiche Abstimmungen in Normung und Gesetzgebung“, so Köhler. „Bayern hingegen hat die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz des Gebäudetyps E frühzeitig geschaffen. Im Sommer 2023 wandelte das Bayerische Bauministerium Artikel 63 der Bayerischen Bauordnung von einer Ermessens- in eine Sollvorschrift um. Damit dürfen Behörden seither regelmäßig von bestehenden Normen abweichen“, erklärt der Schulbauexperte. Dadurch, dass man sich vom eigentlichen Regelwerk loslöst, wird eine einfachere, kostengünstigere und ressourcenschonendere Bauweise ermöglicht, ohne die Sicherheit zu gefährden. Derzeit werden mehrere Schulen in Mittelfranken und Oberbayern als Gebäudetyp E realisiert.
Gern wird immer mit EINFACH die Reduzierung der Anzahl von Steckdosen pro Raum in Verbindung gebracht. Doch das ist nun tatsächlich ein Trugschluss. Denn ob eine Einfach-Steckdose montiert wird oder eine Mehrfachsteckdose, ist das ein Preisunterschied von etwa fünf Euro. Also nicht von 50 und mehr Euro, wie gern vom Handwerk angeführt wird. Wer nun sagt, dass das Preise aus dem Baumarkt sind. Richtig, denn dort decken Handwerker morgens um sieben Uhr den Materialbedarf. EINFACH einmal morgens beim Baumarkt vorbeifahren.
Schulbaufinanzierung für Kommunen
Pro saniertem Schulplatz müssen Kommunen aktuell mit rund 34.000 bis hin zu über 77.000 Euro rechnen. Für den Neubau von Schulen liegen die Kosten pro Quadratmeter genehmigter Hauptnutzfläche je nach Schultyp etwa zwischen 4.800 und über 6.400 Euro. Für eine neue Grundschule werden im Durchschnitt rund 30 Millionen Euro Gesamtkosten veranschlagt, bei steigender Tendenz wegen hoher Baukosten und Preisexplosionen. Die Preise variieren dabei zwischen der Größe von Städten, in denen die Schule liegt. Neubaukosten in größeren Städten wie Hamburg oder Berlin sind in den letzten Jahren von circa 3.300 Euro pro Quadratmeter auf über 4.000 Euro gestiegen. Da die Kommunen die Kosten längst nicht mehr alleine stemmen können, rücken alternative Finanzierungs- und Fördermittelmodelle zunehmend in den Fokus. Um im Bürokratiedschungel den Überblick zu behalten, wo und wie es welche Fördermittel gibt, berät Drees & Sommer die Kommunen dabei. Dabei geht es nicht nur um die Identifikation passender Förderprogramme, sondern auch um die strategische Planung und die konkrete Antragstellung. Doch auch hier muss gelten, dass Kommunen sich mehr an „der schwäbischen Hausfrau“ orientieren müssen. Die Ausschreibung, die Überwachung und besonders die Kostenkontrolle muss wichtigste Aufgabe beim Bauen werden.
Private Finanzierung
Neben klassischen Fördermitteln setzen einige Kommunen auf private Investoren und Public-Private-Partnership-Modelle, um die Sanierung und den Neubau von Schulen zu finanzieren. Private Kapitalgeber bringen dabei frische Mittel in Bildungsimmobilien ein, die dann von den Kommunen langfristig angemietet werden. „Das öffnet neue Finanzierungsspielräume für überforderte Kommunalhaushalte, da die Investitionskosten über Mietverträge gestreckt werden können“, sagt Köhler. Der Trend zu solchen alternativen Finanzierungsformen wird durch steigendes Investoreninteresse und das Bedürfnis nach nachhaltiger, klimaneutraler Bauweise zusätzlich befeuert. Die Drees & Sommer-Tochter Real Blue KVG unterstützt die Kommunen darin, geeignete Finanzierungsstrukturen zu entwickeln, die Förderprogramme effizient in solche Modelle integrieren und so möglichst viele öffentliche Zuschüsse mit privatem Kapital kombinieren.
Die Frage stellt sich, warum private Investoren hier ihr Geld in die Bildung stecken. Das geschieht nicht aus sozialen Engagement, sondern weil hier Geld zu verdienen ist. Also kann auch eine kommunale oder eine Landes- oder Bundesfinanzierung hier investieren und Finanzmittel einsparen.