Bewegung tut im Winter gut

Die Lage der Feiertage hat bei vielen Arbeitnehmern zu einer langen Freizeit mit wenigen Urlaubstagen geführt. Die teilweise feuchte Kälte hat zum Verbleiben in der warmen Stube veranlasst. Doch so richtig wohl haben sich viele nicht dabei geführt, wie luckx – das magazin erfuhr.

Winterlandschaft lockt nach draußen

Ob Spaziergang oder Laufrunde: Beides ist gut gegen den Bewegungsmangel während der Feiertage. Denn der Festtagsbraten als auch die Plätzchen haben ganz schön zugesetzt. Bei manchen ist ein schlechtes Gewissen zu spüren, den eigenen Körper so einseitig belastet zu haben. So kann Bewegung an der frischen Luft für Ausgleich sorgen. Wer sich weniger dafür begeistern kann, könnte einmal die Schlittschuhe schnüren oder ins Hallenbad gehen. Denn Sport im Winter ist nicht nur eine Option der Freizeitgestaltung, sondern ein riesiges Investment ins eigene Wohlbefinden. Darüber hinaus kann viel für das Sozialleben getan werden.

Denn kommen wir erst einmal in Bewegung, profitieren wir von vielen positiven Effekten, die Sport im Winter mit sich bringt. Er stärkt die Abwehrkräfte, verbrennt Kalorien und macht den Kopf frei. Doch aufgepasst: Zum Abnehmen ist Sport und Bewegung nur bedingt geeignet. Um die schon aufgenommenen und weiter zu sich nehmenden Kalorien abzuarbeiten, ist sehr viel Bewegung erforderlich. Dabei kann eine Ergänzung durch eine Ernährungsumstellung helfen. Weniger Kalorien und Bewegung können das Körpergewicht gemeinsam regulieren. Darüber hinaus hat Sport eine soziale Komponente, wie viele Fitnessstudionutzer bestätigen

Soziale Aspekt und motivationsfördernd

Wie schnell entsteht ein Gespräch im Fitnessstudio als auch beim Laufen. Da wird schnell die förmliche Anrede des „Sie“ überwunden und das „Du“ gefunden. So kommen sich Menschen näher und finden eine Beziehung zueinander. Als niedrigschwelliger Zugang verbindet Sport Menschen untereinander und macht eben auch Türen auf, die sonst verschlossen blieben. Sport bringt die Menschen ins Tun und das ist ein ganz wichtiger Schritt. Diesen Effekt machen sich zum Beispiel Sportsozialarbeiter zu nutze. Es ist egal, wie alt man ist und welchen sozialen Hintergrund man hat. Sport ist für alle da.

Zudem stellt Sport eine sehr gute Integrationsmöglichkeit dar, ist motivationsfördernd und gerade in der dunklen Jahreszeit wichtig, weil die körperliche Betätigung Lebensfreude bringe, gute Laune mache und als echter Stimmungsaufheller wirke. Diese Effekte werden auch durch zahlreiche Studien belegt. In einem Bericht des Robert Koch-Institutes (RKI) zum Beispiel, wird im Jahr 2012 festgestellt, dass körperliches Training bei Depressionen ähnlich wirksam sein kann wie eine medikamentöse Therapie.

Sport im Winter

Am Anfang einer jeder sportlichen Betätigung steht die Motivation. Um die zu bekommen, ist gutes Equipment eine gute Idee. Warme und profilierte, stabile Laufschuhe sind eine Investition, die man tätigen sollte. Denn sie geben dem Fuß Stabilität und verringern das Risiko, auszurutschen, umzuknicken oder sich zu verletzen. Und die müssen nicht nur funktional sein, sondern sollten auch richtig gut aussehen. Schließlich will man sie oft und gern schnüren. Bei Temperaturen um die 0 Grad sollten Läufer eine Mütze oder ein Stirnband tragen. Das sorgt für warme Ohren und hält die Temperatur, die zum Großteil über den Kopf entweicht. Zudem gilt bei der Kleidung das Zwiebelprinzip. Mehrere Schichten isolieren die Körperwärme besser als eine einzelne dicke Schicht Kleidung. Und für den Start empfehlen sich Handschuhe. Bis der Körper nämlich erst einmal auf Betriebstemperatur ist und genügend Wärme produziert, dass sie bis in die Fingerspitzen gelangt, vergeht einiges an Zeit. Und die muss man nicht mit dem Gefühl kalter Finger herumbekommen. Dann vor dem Start noch einen ordentlichen Schluck Wasser, denn geschwitzt wird auch bei Minusgraden.

Positive Effekte

Wenn es kalt ist, verengen sich die Blutgefäße und das Herz muss mehr arbeiten, um genug Blut durch den Körper zu pumpen. Das hat einen prima Trainingseffekt. Zwar ist es für Beginner noch ein weiter Weg zum Sportherz. Doch Sportherzen sind um die ein Drittel größer als untrainierte. Das hat den Vorteil, dass es in der gleichen Zeit sehr viel mehr Blut durch die Adern pumpen kann und mit diesem wird bekanntlich Sauerstoff transportiert. Und eine bessere Sauerstoffversorgung führt zu mehr Leistungsfähigkeit.

Bei all diesen Erkenntnissen und positiven Effekten gilt immer: Auf den eigenen Körper hören ist essenziell. Es gilt nicht, irgendwelche Wettbewerbe zu gewinnen, sondern am Ball zu bleiben und Spaß an der Sache zu haben. Denn Kontinuität ist wichtiger als Schnelligkeit. Wer es schafft, regelmäßig in Bewegung zu kommen, stärkt die Abwehrkräfte. Kleiner Bonus bei Kälte: Um die Temperatur aufrecht zu halten, verbrennt der Körper um die 15 Prozent mehr Kalorien als in warmen Monaten. Im Fachjargon heißt dieser hilfreiche Nebeneffekt Thermogenese.

Es gibt keine konkrete Temperatur, ab der man sagen kann: Jetzt ist es zu kalt zum Laufen. Bei vielen Menschen ist dieser Punkt bei -5 Grad erreicht. Andere sind empfindlicher und bekommen schon bei geringeren Minusgraden schlechter Luft. Wer mit einem Mund- und Nasenschutz läuft, sollte beachten, dass dadurch die Atmung beeinträchtigt werden kann. Außerdem setzt sich die Atemfeuchtigkeit am Schutz ab und kann die Atmung behindern. Wem das alles zu kalt ist, kann sicherlich andere Sportmöglichkeiten finden. Übrigens: Für Skilanglaufwettbewerbe gibt es eine Grenze von minus 20 Grad Celsius. Darunter dürfen keine Wettbewerbe gestartet werden.

Sozialleben

Wer vielleicht noch einen Motivationstipp benötigt sollte, um den inneren Schweinehund zu überwinden, wird in der Stärkung des eigenen Selbstbewusstsein den passenden Baustein finden. Wer in die passende Ausrüstung wie Laufschuhe und Funktionskleidung investiert hat, will diese auch nutzen. Außerdem sollten Beginner ihre Bewegungsaktivitäten in Routinen integrieren. Mehrfach pro Woche sollte Bewegung in den Tagesablauf eingerichtet werden. Sich mit Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern zum gemeinsamen Aktivitäten zu treffen, erhöht die Hemmschwelle, noch kurzfristig abzusagen und stärkt das soziale Gefüge. Langlaufen, Skitouren, Walken: Es gibt für jeden eine Bewegungsmöglichkeit, die Freude bereitet. Und jede Bewegung ist besser als keine. Sport lohnt immer. Für gute Beziehungen, das Immunsystem, die Gesundheit und die Seele.