Wir wissen es eigentlich alle, wie wir die Welt retten können: Weniger Fleisch, weil dadurch weniger Futtermittel angebaut werden muss, weniger Zucker, weil dadurch unsere Gesundheit leidet, weniger Palmöl, weil dadurch der Regenwald geschützt wird. Doch wir handeln anders, sagt luckx – das magazin aus eigener Erfahrung.
Gesund leben
Wie wir heute essen, wird morgen die Welt verändern. Wenn wir also auf bestimmte Lebensmittel verzichten, ändert sich dadurch auch die weltweite Nachfrage nach bestimmten Produkten. Nun ist es aber nicht so, wenn wir als Einzelner ein Kilogramm Zucker weniger verbrauchen, dass dadurch die Zuckerproduktion geringer ausfällt. Doch wenn jeder das macht, lassen sich Änderungen herbeiführen. Um die Änderungen umzusetzen sind Millionen von individuellen Entscheidungen erforderlich. Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir genau, dass ein Kuchen – bisher – ohne Zucker nicht besonders gut schmeckt. Also bleibt es beim weiterhin hohen Zuckerkonsum. Anscheinend gibt es schon Verhaltensänderungen in der Ernährung, die zu Veränderungen geführt hat. So zum Beispiel beim Bier, dessen Absatz seit Jahren kontinuierlich sind. Bei bestimmten Fleischsorten ist dies ebenfalls zu beobachten.
Wir wissen auch, dass unsere Gesundheit direkt mit unserer der Erde verbunden ist. Insbesondere fällt dies in der Tierproduktion besonders in Norddeutschland auf. Da Gülle in hohem Umfang auf die Felder ausgebracht wird, findet eine Überdüngung statt und das Grundwasser ist hoch mit Nitrat belastet.
Essen und Trinken
Ernährung kann mehr als nur unser körperliches Wohl beeinflusst. So wissen wir, wie unterschiedlich unsere Leben auch aussieht, eines tun wir alle jeden Tag: essen und trinken. Über eineinhalb Tonnen isst und trinkt jede und jeder von uns durchschnittlich über das Jahr hinweg. Diese riesige Menge beeinflusst nicht nur unsere persönliche, sondern auch die Gesundheit des Planeten. Warum jetzt eine Diät für die Erde? Die Planetary Health Diet ist dabei weniger eine „Diät“ im klassischen Sinne – sie zielt nicht primär auf Gewichtsverlust ab. Im Grunde ist sie ein wissenschaftlich erarbeiteter Speiseplan, der EAT Lancet Kommission, anhand dessen die Gesundheit der Menschen und die Gesundheit der Erde gleichermaßen geschützt werden sollen.
Unser derzeitiges Ernährungssystem umfasst sämtliche Prozesse der Lebensmittelproduktion und spielt eine bedeutende Rolle bei der Überschreitung der ökologischen Belastungsgrenzen. Rund 30 % der globalen Treibhausgasemissionen stammen aus Landwirtschaft und Ernährungssystemen. Darüber hinaus beanspruchen sie etwa 70 % des weltweiten Frischwassers und durch Monokulturen wird die biologische Vielfalt beeinflusst. Besonders besorgniserregend ist auch die Abholzung großer Waldflächen, wie im Amazonasgebiet, die Artenvielfalt und Klima massiv negativ beeinflusst. Diese Entwicklungen gefährden Ernten und führen zu Extremwetterereignissen, die die weltweite Ernährungssicherheit bedrohen.
Speisepläne
Wenn wir von einer täglichen Energieaufnahme von 2.500 Kilokalorien ausgehen, ist dafür eine bestimmte Menge von Lebensmittel zu konsumieren. Deren Energiegehalt lässt sich mit verschiedenen Lebensmittel erreichen. Also mit Fleisch, Kartoffeln, Nudeln, Tofu, Soja und vielen weiteren pflanzlichen und tierischen Produkten. Um die Planetary Health Diet zu verfolgen, ist ein wesentlicher Grundsatz die Reduktion des Fleischkonsums, insbesondere von rotem Fleisch. Die Produktion tierischer Lebensmittel erfordert erhebliche Ressourcen. Um ein Kilogramm Rindfleisch zu produzieren, sind etwa 7 bis 10 Kilogramm Getreide notwendig. Statt Getreide an Tiere zu verfüttern, die dann als Fleisch auf unseren Tellern landen, wäre es ressourcenschonender und klimafreundlicher, Getreide direkt zu konsumieren. Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte sollten grundsätzlich den Großteil der Ernährung ausmachen. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern kommt auch jedem Einzelnen sowie der Umwelt zugute.
So richtet sich die Planetary Health Diet von der Grundidee nicht an einzelne Konsumentinnen und Konsumenten, sondern an politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger im Bereich Ernährung. Sie bietet eine Orientierung, um Schäden an der Gesundheit und den Ökosystemen, die durch Ernährungspraktiken mitverursacht werden, zu minimieren und die Grundlage für ein ökologisch nachhaltiges Ernährungssystem zu legen.
Folgerung
Unser Ziel von luckx – das magazin ist es nicht, alle zu Vegetarier zu überzeugen (das scheitert schon in unserer Redaktion). Es geht um Information. Was jeder daraus macht, bleibt ihm überlassen.